Die Schule und die Rocker 11
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Die Schule und die Rocker 11

von Andrew_K

Nur echte Männer machen Mädchen

Ines stand am Morgen des Heiligen Abend mit dem Messinstrument in der Dusche und dachte Scheiße. Eine Chance von eins zu 10.000? Für den Arsch. Entweder war sie für Max besonders empfänglich oder die Ärzte hatten einfach keine Ahnung, wovon sie sprachen. Sie wusste definitiv nur, dass sie seit Augustas Geburt keine 10.000 mal Sex mit Max gehabt hatte. Ein zehntel vielleicht. Oder doch schon ein fünftel? Aber auf keinen Fall waren es 10.000 Mal gewesen.

Sie fragte sich, was wohl heute Abend für Max das schönere Geschenk war. Ihr Bild von ihrer Familie gemalt von seinem Vater extra für sie oder die Tatsache, dass sie ein weiteres Kind gezeugt hatten. Er hatte sich bei dem Ersten ja wahnsinnig gefreut. Würde es bei dem zweiten auch so sein?
Ines ging zurück ins Schlafzimmer, wo unten Mias kleine Füße aus der Bettdecke herausschauten. Das machte zwar nichts, weil sie ja schon wegen Augusta die Räume ziemlich stark beheizten. Sie hatten gestern nicht übers Herz bringen können, Mia zurück in ihr Zimmer zu schicken.

Sie wollte sie gerade wecken, da klopfte es an der Tür. Sie öffnete sie und davor stand Aisuluu.

„Ich hab Mia verloren.“
„Keine Angst, wir haben sie gefunden.“

Aisuluu schaute sie fragend an und Ines zeigte auf die unter der Decke hervorragenden Füße, die ziemlich nahe an denen von Max lagen.

„Hatten die beiden?“

Ines schaute Aisuluu an. „Ich weiß gerade nicht genau, woran du denkst. Aber wenn es das ist was ich denke, was du denkst, bist du im falschen Zimmer. Hier wird im Höchstfall Körperwärme getauscht und das auch nur bei Vertrauten. Das ist mein Mann, der da liegt.“

Aisuluu schaute auf den Boden und entschuldigte sich. Ines hatte Mitleid mit ihr und umarmte sie. Es dauerte etwas, bis sie von einander abließen. Ines stellte fest, dass Aisuluu es brauchte.

„Wieder gut?“
„Ja, danke.“
„Wenn du mal wieder das Bedürfnis hast, komm wieder. Es tut immer gut wenn man jemanden hat, um sich dran festzuhalten.“

Aisuluu nickte und hielt weiter die Hände von Ines. Dann zog sie sich zaghaft heran und danach standen sie wieder eine Zeitlang so da, bis genug Tränen vergossen waren. Dann wurde sich Aisuluu bewusst, wo sie war und das Mia wach war und lächelte. Es schien so, als würde sie jemanden mit einer Hand am Aufrichten hindern. Der wehrte sie jedoch ab und Max Kopf erschien auch über der Bettdecke. Sofort ließ Aisuluu Ines los.

„Was ist?“
„Sie hat Angst vor Max“, stellte Mia fest.
„Wer hat Angst vor mir?“
„Aisuluu, wegen der Übersetzung von dem Typen. Ich denke, der hat ihr nicht das gesagt, was du ihm gesagt hast. Ich denke, der hat gesagt, dass dies ein Bordell ist, in dem kleine Kinder vergewaltigt und zum Sex gezwungen werden. Und dass er es schade findet, dass sie erst einmal Deutsch lernen müssen. Er hätte sie bestimmt sofort geknallt. So wie der Zuhälter, der es bei Aisuluu getan hat.“

Aisuluu lief rot an. Warum erzählte sie das alles. Sie dachte, sie könne Mia vertrauen? Sie wollte weg und stellte fest, dass Ines den Weg verstellte.

„So etwas passiert hier aber nicht, ich dachte, das wüsste sie mittlerweile. Ich hatte dir doch gesagt, dass du es ihr sagen sollst. Ich meine Du bist doch dafür prädestiniert.“
„Warum bin ich prädestiniert dazu.“
„Naja, du lebst seit einem Jahr hier und bist noch immer Jungfrau.“
„Ist sie nicht“, sagte jetzt Aisuluu und nun war es an der Zeit, dass Mia rot anlief.
„Mia?“ Max schaute sie sehr ernst an.
„Es war nur einmal.“
„Mia!“
„Es war gar nicht schlimm.“
„Wo?“
„Im Bordell…“, sagte Mia ganz kleinlaut.
„Als ihr da wart?“
„Nein danach, vor vier Wochen, als ich mit Sasa mitgefahren bin.“
„Mit wem?“
„Sag ich nicht.“
„Mia, ich rufe Natascha an. Wenn die es mir auch nicht sagt, dann breche ich höchstpersönlich die Vorstellung mit dem Bordell ab. Also wer war es?“
„Henry, der neue. Der ehemalige Boss der Engel von Frankfurt. Aber der war total lieb, ehrlich.“
„Wenn ihr das irgendjemand anderem erzählt, zum Beispiel einen von denen aus dem Dream-Team, ich schwöre dir Mia, ich finde ein Waisenhaus und die werden sich dann um dich kümmern.“
„MAX!“ Jetzt war es Ines, die sauer war.
„Es ist Heilig Abend, du wirst zum zweiten Mal Vater und du bedrohst unserer Ziehtochter damit, sie vor die Tür zu setzen?“
„Was anderes hilft doch ni… Vater?“

Mit einem Satz war Max bei Ines hob sie hoch und küsste sie. Es dauerte etwas, bis sie sich gewahr wurden, dass sie ja nicht alleine waren. Aisuluu saß inzwischen bei Mia, die mit Tränen in den Augen noch immer auf dem Bett saß. Man sah die Angst in ihren Augen, fortgeschickt zu werden.
Max räusperte sich.

„Okay, Mia. Weil heute Weihnachten ist und weil ich gerade erfahren habe das ich noch einmal glücklicher Vater werde, sage ich dir jetzt und hier, du bist und bleibst ab jetzt und für immer auch meine Tochter.“

Mia sprang auf und viel ihm in die Arme.

„Aber wehe du nennst mich da draußen Papa. Ich möchte nicht, dass noch mehr auf die Idee kommen. Und?“ Er schaute Mia ernst an. „Beim nächsten derartigen Vergehen lege ich dich übers Knie und versohle dir den Hintern.“
„Okay, Dad.“
Max seufzte erneut.
„Kinder, mit euch mache ich was mit. Ich bin dann mal neben an und lege Augusta trocken.“
„Wer ist Augusta“, wollte Aisuluu wissen.
„Meine kleine Schwester“, sagte Mia nun mit einem Brustton der Freude.

Im Wohnzimmer indes herrschte reges Treiben. Kaum einer war noch in der Schule. Bis auf Eskel und Bea war der Rest des Dream-Teams bei ihren Eltern. Auch einige der anderen waren heute nicht da. Erst am zweiten Weihnachtstag hatten sich alle angekündigt. Stattdessen waren Max Eltern da und managten gekonnt das Schmücken des Baumes, die Vorbereitungen für das Weihnachtsessen und das weihnachtliche Umdekorieren des gesamten Wohn-, Ess- und Küchenbereiches. Alle Sexobjekte verschwanden und wurden durch Rentiere und Tannenzweige mit Kugeln ersetzt. Über all wurden Kerzen aufgestellt.

Anna saß mit der älteren Askana in einer Ecke und diese fragte, ob Anna es sehr schwierig fände, sich in dem Bordell den Männer hinzugeben.

„Naja, ich habe es eigentlich immer so haben wollen“, sagte Anna. „Ich musste nicht vor dem gerettet werden, denn es macht mir Spaß. Ich bin trotzdem froh, dass sie mir hier einen anderen Weg zeigen, denn vorher konnte ich nicht nein sagen, auch wenn der Typ noch so ein Spinner war und sie noch so widerliche Vorstellungen hatten. Wenn ich da nein gesagt hätte, dann hätte ich aber einen bekommen, wenn er es herausbekommen hätte.“
„Was war den das ekeligste, was einer mal von dir wollte?“
„Draußen fand ich immer Anal ekelig. Weil in den Autos und in der Enge und du hast nie gesehen, ob alles sauber war und so. Das fand ich immer ekelig. Im Bordell mit der Dusche und mit dem Klistieren ist das was anderes. Da ist das jetzt eine saubere Sache. Aber es gibt viele, die wollen, dass man sie anpinkelt, oder dass man sich angepinkeln lässt. Das mag ich gar nicht. Und zwang, fesseln und so etwas. Da bin ich immer heil froh, dass Natascha mit uns den Selbstverteidigungskurs gemacht hat.“
„Ist das wirklich so, dass die Männer dir kein Geld geben, dass das alles in die Kasse läuft?“
„Ja und sogar das ist gut. Im ersten Moment denkst du, scheiße, du weißt eigentlich nicht, was du verdienst. Du hast nichts in der Hand. Auf der anderen Seite muss ich mich auch nicht darum kümmern, dass er bezahlt. Er kriegt gesagt, was was kostet. Ich trage es ins Display ein und wenn er geht, steht ein ernst schauender Muskelberg da und sorgt dafür, dass er löhnt. Und selbst wenn wieder mal einer dabei ist, der zu wenig Geld dabei hat, ich bekomme meine Geld trotzdem.“
„Ab wann darf man mit ins Bordell?“
„Ab achtzehn, aber warum fragst du? Willst du dahin?“
„Ich“, Askana beugte sich nach vorne. „vermisse den Sex.“ flüsterte sie.
„Ja, den gibt es tatsächlich an manchen Tagen reichlich. Zum Beispiel am ersten und am 15, wenn die Kerle Geld bekommen. Dann laufen die uns im Bordell die Bude ein. Wir brauchen sowieso langsam Unterstützung. Jetzt wo wir so viele von euch aus dem Verkehr gezogen haben, kommen immer mehr Kerle zu uns. Trotzdem, die Regel lautete ab achtzehn.“
„Werde ich in drei Tagen.“
„Wirklich? Wer weiß das?“
„Noch keiner, ich habe etwas gebraucht, um den Laden hier zu trauen. Und danach mit den neuen Neuen ist das alles irgendwie untergegangen.“
„Und? Hast du dir schon deinen Geburtstagsficker auserkoren?“
„Wer soll das denn sein?“
„Hier ist es üblich, dass sich das Geburtstagskind, dass achtzehn geworden ist, einen der Herren zum Ficken heraussucht und sich unten in der Folterkammer nach allen Regeln der Kunst durchficken lässt.“
„Okay, wen hast du genommen?“
„Ich war zwar schon neunzehn, als ich hier ankam, aber meiner war Jan.“
„Uh der hat doch so einen sehr langen dünnen.“
„Ja, und der passte auch nicht komplett in mich, der ging auch noch ein Stück weiter.“
„Wirklich? Bis wohin denn?“
„Ich denke bis ungefähr hier“, Anna zeigte in die Nähe ihres Bauchnabels. „Aber heute würde ich wohl Christian nehmen. Aber ich habe gehört, das Max und Sasa zusammen sehr ausdauernde Stecher sind.“
„Max steht auch zur Wahl?“
„Wenn du Ines überzeugst.“
„Was ist mit Johannes?“
„Der ist treu, keine andere Frau als seine Natascha. Es sei denn, er zerlegt jemanden.“
„Zerlegen?“
„Er hat ein Piercing an der Eichel, da kann man eine Geweih dran anschrauben statt der Kugel.“
„Nicht dein Ernst.“
„Doch, wenn ich es dir doch sage. Der hat damit Männer den Arsch aufgerissen. Und zuletzt einer Frau, diese blöde Bitch, die unsere Zufluchtstätte an diese Schläger verraten hat.“
„Was ist eigentlich aus der geworden?“
„Ich denke, sie hat gerade eine sehr schwere Zeit in einer Absteige mitten in Kirgisien.“
„Wie kommt sie denn dahin?“
„Wir haben sie verkauft?“
„Ihr verkauft Frauen?“ Askana schaute sie jetzt ängstlich an.
„Nein, in der Regel verkaufen wir nur die Männer. So als kleine Rache dafür, was sie vorher mit uns getan haben. Sie werden auch ungefähr für den gleichen Dienst abgestellt. Guck nicht so. Das haben die doch vorher auch mit uns gemacht. Ich finde das gut, ausgleichende Gerechtigkeit.“
„Aber ihr habt die Frau verkauft.“
„Ja. Sie hat genauso viel Schuld daran, dass Mädchen zum Sex gezwungen wurden. Sie hat es verdient, dieses Schicksal auch mal zu teilen.“
„Und wir?“
„Wir sind frei. Befreit von der Furcht, je wieder einem von denen über die Füße zu laufen. Frei in Zukunft mit einem guten Mann zwanzig Kinder in die Welt zu setzen und sich nur noch um Haus Mann und Kind kümmern zu dürfen. Oder Frei die Chefin von BMW zu werden.“
„Wie soll den eine wie wir so etwas werden?“
„Abitur machen. Studieren. In so einer Firma hoch schlafen und dann alle, die davon wissen, herauswerfen. Oder einfach besser zu sein, als die alle zusammen. Schau dir Ines an. Vor zwei Jahren war sie da, wo wir begonnen haben und jetzt? Jetzt ist sie unsere Lehrerin. Natürlich muss sie noch weiter lernen und sie ist noch nicht fertig. Aber es ist alles möglich. Schau dir Anita an. Sie ist auch aus dem letzte Jahr. Studium der Medizin. Wird Ärztin.“
„Aber du bist immer noch da, wo du letztes Jahr warst. Nur das du jetzt von denen verkauft wirst.“
„Weil ich es will. Wollte. Weil ich dachte, es sei das einzige, was ich kann. Ich meine richtig kann. Ich habe seit dem ich 15 bin keine Schule mehr von Innen gesehen. Habe mich stattdessen mit Männern in Hotels getroffen und habe mit denen die Nacht verbracht. Ich hatte immer mehr Geld als alle anderen in der Tasche, bis mich mein Zuhälter fand und mir erklärte, was einem Mädchen wie mir passieren könnte, wenn ich nicht seinen Schutz bekäme. Und ab da nahm er das meiste Geld, dass ich verdiente und er bestimmte, an welcher Ecke ich zu stehen habe und mit welchem Mann ich wann intim werde. Heute ist es anders. Im Bordell ist ein nein ein nein. Wenn der Kerl anfängt zu meckern, dann steht ein netter alter Rocker bei ihm und fragt, ob er ein Problem habe. Sehr praktisch. Und wir werden vor allem fürs da sein bezahlt. Du musst noch nicht mal aufs Zimmer. Bikini an, nett lächeln, die Kerle an der Bar abfüllen, bis die nicht mehr stehen können und auch damit kann man Geld verdienen. Dafür, dass sie sich mit dir Unterhalten dürfen und sie dir dabei zwei Stunden auf die Titten schauen dürfen.“
„Und das willst du für immer machen?“
„Ja, nein. Ach ich weiß nicht. Eine Zeit wird das noch gutgehen. Das hat auch Max erklärt. Zwischen 18 und 24 gehst du noch als Kind durch und die Typen geben sich der Illusion der jugendlichen Eroberung hin. Danach wird es schwieriger. Die meisten sind dann aber schon so fertig mit der Welt, dass sie sie nur noch mit Drogen ertragen können. So will ich auf keinen Fall enden. Deshalb habe ich meine Zeit im Bordell herunter geschraubt und sitze lieber in der Klasse von Julius“, sie schaute zu ihm herüber. „Ich überlege, ob ich Max und Natascha frage, ob sie noch etwas für die Schule brauchen können. Einen Beruf, an den keiner gedacht hat.“
„Köchin.“
„Wie kommst du denn jetzt darauf?“
„Weil Max sich in der großen Küche nicht so richtig wohlfühlt. Er sagte, dass er sich überlegt, eine einzustellen.“
„Nee, Köchin wäre da nix für mich. Ich esse zwar gerne, aber spülen, Gemüse schneiden…. Nee“, schüttelte Anna den Kopf.
„Ich könnte mir das vorstellen“, sagte Askana.
„Dann mach das doch. Max wird dich bestimmt unterstützen.“
„Aber dann muss ich ja von hier weg.“
„Nicht unbedingt, also nicht so weit. Die Herren haben bestimmt Kontakte und werden dich darin beraten, wie du zu deinem Ziel kommst. Und wenn du vorher dein Gehalt mit dem Bordell aufbesserst, weil du da Sandwitches machst, wird dich trotzdem niemand schräg anschauen. Aber du musst mit Max Chili konkurrieren.“
„Das ist unmöglich“, lachte Askana.

„He,ihr Beiden, sitzt da nicht so herum. Hier ist noch genug Arbeit für flinke Hände“, rief Max Mutter.
„Ja,wir kommen ja schon, Oma.“

Max Mutter lächelte. Als sie damals von Max hörte, dass er eine Schule für ganz besondere Mädchen aufgemacht hatte, war sie erst skeptisch. Als er dann damit um die Ecke kam, dass er eines dieser Mädchen geschwängert hatte und sie heiraten wollte, war sie entsetzt. Als sie dann Ines kennenlernte, war sie sofort in sie verliebt und arrangierte sich mit dem Altersunterschied. Dann kam noch Melanie, die mit Ines bei ihr einzog und die Kleine brachten sie auch mit. Und ab da war die Welt sowieso heile. Sie überlegte sogar, ob sie das Unterrichten wieder anfangen sollte. Sie war vor Jahren während einer schweren Krebserkrankung aus dem Schuldienst ausgestiegen. Die Chemo, die Ungewissheit und alles, sie konnte sich auf ihre Schüler nicht mehr in der Art konzentrieren, wie sie es für richtig gehalten hatte.

Sie wusste von ihrem Sohn, dass die Schule händeringend nach Lehrern suchte. Aber sie war alt und die Schülerinnen waren nicht einfach. Ob sie noch in der Lage sei, ihnen etwas bei zubringen?

„Oma Anemi? Woran denkst du?“, sprach Anna sie an.

Sie hatte in Gedanken gute 3 Minuten mit einer Kugel in der Hand vor dem Baum gestanden.

„Ich habe an alte Zeiten gedacht.“
„So Alt bist du aber doch noch nicht.“
„Kind, ich bin 63. Da darf man schon mal zurückblicken.“
„Da warst du also 22, als du Max bekommen hast.“
„Ja, mitten in meiner Referendarzeit.“
„Du bist Lehrerin?“
„War Anna, das ist lange her.“
„Wir suchen Lehrerinnen.“

Max Mutter lachte.

„Willst du mich anwerben? Ach Kinder, ich bin doch viel zu Alt für euch.“
„Manchmal denke ich, dass wir auch mal etwas altes und vernünftiges hier brauchen. Dann hört das auch mit den „Traditionen“ im Unterricht auf.“

Max Mutter hatte von den Traditionen gehört und sich furchtbar darüber aufgeregt. Sie hatte ihrem Sohn den Vorwurf gemacht, dass er nicht besser sei als all die Männer, die vorher zu den Mädchen gegangen seien. Er hatte versucht ihr zu erklären, dass er nicht die Natur der Mädchen durch unnötige Strenge verbiegen wollte, sondern sie dort abholen würde, wo sie waren. Und das sich das mit der Zeit einfach herauswachsen würde und weniger würde. Natürlich war sie anderer Meinung.

Dann hatte Max seine Mutter zum Essen in die Schule eingeladen. Normaler Tag um die Mittagszeit, es gab sein Chili, dass die Kinder so sehr liebten und daher das Esszimmer und die Küche regelrecht stürmten. Und da hatte sie dann gesessen, rings um sich die leicht bekleideten, lachenden Teenies, die sich mit dem Essen bis zum Platzen den Bauch vollschlugen und sich, wenn sie nicht über einen der Herren lästerten, über ihren Lernstoff redeten, Politik diskutierten oder auf Latein sich ausmalten, wie Blau das Wasser auf den Inseln der Karibik sein müsste.

Und als dann noch raus kam, das sie Max Mutter war, wurde sie spontan von zwanzig Mädels als Oma adoptiert.

„Was hast du den unterrichtet?“ riss Anna sie aus ihren Gedanken.
„Mathe, Physik und Musik.“
„Das ist toll, Musik haben wir noch nicht. Wann kannst du anfangen?“
Anemi lachte: „Anna, ich habe seit 20 Jahren niemanden mehr unterrichtet.“
„Ja und? Ich war zwischen 15 und 19 in keiner Schule. Vor zwei Wochen habe ich meinen ersten Abschuss gemacht, Klasse 9 und ich bin erst seit dem Sommer hier. Wir sind anders.“
Anemi schaute Anna bewundernd an. „Okay, ich überlege es mir.“

Als die Abendliche Feier begann und alle sich schon die ersten Bissen aufgenommen hatten, stand Anna auf und klopfte an ihr Glas.

„Hallo meine lieben Freundinnen und Freund. Ja, dass seit ihr mehr als alle, die sich je in meiner Nähe aufhielten. Ich würde euch auch als Familie bezeichnen, aber das wäre zu vermessen, auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Aber mit der Familie würde ich nie ins Bett steigen.“

Alle lachten.

„Ihr werdet euch bestimmt fragen, warum ich hier blöde herum stehe und Reden schwingen will.“
„Du machst es als Vorspiel, um dich auszuziehen und dich als Tischdekoration zu präsentieren“, feixte Julius.
„Dein Geschenk darfst erst später auspacken, Schatz. Bescherung ist nach dem Essen“, sagte Anna ernst, was zu noch mehr Gelächter führte. „Nein, ich bin aufgestanden, um euch unsere neue Lehrerin vorzustellen. Sie hat jahrelange Erfahrung und kennt Teile der Schule vom Windelalter an. Und damit sie es sich nicht überlegen kann, und einen Rückzieher macht, stelle ich euch unsere neue Lehrerin für Musik vor. Oma Anemi? Steh bitte auf.“

Max Mutter hatte einen hoch roten Kopf und stand auf.

„Ich habe doch noch gar nicht gesagt, dass ich das mache.“
„Aber du könnest es. Und Musik ist für den Anfang besser als Physik und Chemie.“
„Aber ich habe doch keine Zeit, ich muss auf Augusta aufpassen.“
„Das kannst du auch hier. Augusta gehört auch zu uns.“
„Ich weiß nicht.“
„Biiittteee.“

Auch andere stimmten mit ein, sie zu bitten und so war es beschlossene Sache, dass Max Mutter immer Samstag in die Schule kam und die Schülerinnen im Fach Musik unterrichtete.

Nach dem Essen war Bescherung, Max hatte für alle eine Kleinigkeit gekauft. Dinge, die sie sich wünschten oder die sie aus der Vergangenheit vermissten. Für die drei kleinen Kirgisinnen hatte er mit Hilfe von der großen Askanna traditionelle kirgisische Trachten besorgt. Sie hatten zwar nicht genau die Gegend getroffen, aber die Mädchen waren überglücklich.
Mia hatte einen Laptop in der Hand und machte große Augen.

„Warum bekomme ich so ein teures Geschenk von euch, das habe ich nicht verdient.“
„Ich habe das aber verdient, dann hörst du auf, meinen zu blockieren und siehst nicht ständig die Prüfungsaufgaben der nächsten Zeit.“
„Das habe ich nie gemacht.“
„Aha. Und verbessert hast du sie auch nicht, wenn ich da einen Fehler drin hatte.“

Mia lief rot an.

„Mia, deshalb habe ich doch auch nie was gesagt. Aber wenn das ein anderer, der nicht aus der Schule ist, heraus bekommt, dann werden alle deine Noten aberkannt.“

Dann sah Mia noch ein anderes Geschenk. Es war in Zeitungspapier eingehüllt. Sie öffnete es und fand eine Rasperry Pi.

„Das ist ja toll. Von wem ist denn die?“
Aisuulu hob die Hand.
„Ich weiß doch, dass du dir die gewünscht hast.“
„Aber das ist doch viel zu viel. Und ich habe gar kein Geschenk für dich“, heulte Mia.
Aisuulu zog sie an sich ran: „Doch das hast du. Du bist immer für mich da. Das ist das größte Geschenk, was man bekommen kann.“

Sie waren gerade dabei, zu schauen, wie Julius sein Geschenk aufmachte, da kam Alessa in den Raum, warf ihre Tasche in eine Ecke und setzte sich in die Ecke nahe des Baumes. Mit einem unendlich traurigen Miene schaute sie gegen den Baum. Max wollte aufstehen, doch seine Mutter war schneller. Ohne viel aufheben setze sie sich neben sie und zog ihren Kopf an ihre Schulter und legte ihren Arm um ihren.

„War es nicht wie erwartet?“
„Doch, es war genau wie erwartet, sie waren nicht da. Sie sind nie da“, sagte Alessa. „Wenn ich sterben würde, kämen sie auch nicht zu meiner Beerdigung und ich bekäme ein anonymes Loch auf einem Friedhof.“
Oma Anemi schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das tut mir Leid.“
„Ich war schon fast auf dem Weg zu meinem Freund, als mir ein viel, dass der ja keiner war und nun irgendwo in Kirgisistan den Arsch hinhalten muss. Jetzt bin ich wirklich alleine.“
„Bist du nicht“, sagte Oma Anemi. „Du hast noch eine Oma, die sich um dich sorgt.“

Alessa sah sie an.

„Du kennst mich doch gar nicht:“
„Was spielt das für eine Rolle? Es ist nicht wichtig wer es ist. Es ist doch nur wichtig, dass einer es ist. Meinst du nicht? Auch deine Eltern werden das bestimmt irgendwann so sehen.“
„Ich war vier Jahre mehr bei meinem Zuhälter und auf der Straße und sie haben davon gar nichts gemerkt. Dass ich keine Zeugnisse mehr abgab, haben sie nicht gemerkt. Dass ich jetzt 3 Monate komplett hier war, haben sie nicht gemerkt. Ich bin für niemanden etwas Wert.“
„Sag das nicht. Ich denke, für meinen Sohn bist du was Wert. Er hätte sonst grade nicht gezuckt um dich wieder hier in Empfang zu nehmen.“
„Und trotzdem sitzt du hier und nicht er.“
„Dann schau mal zu ihm rüber.“

Alessa schaute zu Max und sah dort die aufmerksame und ehrliche Besorgnis in seinem Gesicht. Als sie das sah, entspannte sie sich.
„Vielleicht kann er mich ja adoptieren“, sagte Alessa und meine es eigentlich nicht ganz ernst.
„Oder ich mache das“, sagte Anemi. „Es sei denn, ich bin dir zu alt.“
„Nein, du bist mir nicht zu alt und es wäre schön, jemanden zu haben, der nach mir fragt.“

Später in der Nacht vermisste Julius seine Anna. Askanna, mit der Anna den halben Abend zusammen gesessen hatte, grinste ihn freudig an. Als er sie fragte, ob sie wisse, wo Anna sei, schaute diese erst einmal auf ihre neue Armbanduhr, bevor sie ihm antwortete.
„Sie wartet mit ihrem Geschenk für dich in eurem Zimmer.“
„Was hat sie denn noch für ein Geschenk?“
„Das musst du selber herausbekommen.“

Julius stand auf und verabschiedete sich von den anderen. Dann ging er schnell und mit einer gewissen Vorfreude zu ihrem Zimmer. Schon an der Tür merkte er, dass etwas anders war. An der Klinke hing eine Schleife. Vorsichtig öffnete er die Tür fand dahinter eine Spur aus Teelichtern, die zu ihrem gemeinsamen Bett führte. Auf der Matratze lag eine weibliche Gestalt. Eingewickelt in rotes Band mit einer sehr großen Schleife über der Brust.

Julius beeilte sich, aus seinen Kleidern zu kommen. Dann trat er an Bett und sah, dass auch das Gesicht von dem Stoff bedeckt war. Neben der Gestalt lag eine Schere und ein Zettel, auf dem „Bitte vorsichtig auspacken!“ stand. Julius nahm die Schere und schnitt als erstes ein Loch an die Stelle, wo der Mund seiner geliebten Anna war.
„Was für ein wunderschönes Geschenk hast du mir da gemacht. Das ist das beste Geschenk von allen.“
Dann küsste er sie, bevor sie ihm antworten konnte. Als er sich von ihr zurückzog, überlegte er, ob er sie ganz auspacken sollte und sagte sich dann nein. So würde sie ihm viel mehr ergeben sein. Er nahm die Schere und schnitt an die Stelle ihrer Knospen zwei kleine Löcher, wo nur diese hindurch passten. Er leckte sie, bis sie steinhart hervorstanden.

Anna hatte noch eine weitere Knospe, die Julius nun auch zugänglich machte, aber nur diese. Auch hier benutze er seine Zunge, um sie in Erregung zu versetzen. Anna stöhnte und hätte etwas gesagt, aber ein Finger von Julius in ihrem Mund verhinderte, dass sie etwas sagen konnte. Sie saugte an ihnen und hoffte, er möge sie bald weiter befreien. Endlich spürte sie die Schere in ihrem Schritt, der ihre Beine befreite. Bereitwillig schlug sie sie für ihn auseinander. Tief drang er in sie vor, in ihre schon vor Erregung feuchte Grotte.

Julius küsste seine Anna und freute sich, dass sie ihn so bereitwillig empfing. Wenn es nach ihm ging, dann war sie die eine und keine Andere müsste mehr folgen. Er liebte den Geschmack ihrer Lippen, er liebte es sie dort zu lecken, weil sie es liebte. Und immer wieder war er von ihrem Geschick überrascht, den Druck auf seinen Schaft mit ihrer Beckenmuskulatur zu kontrollieren. So massiert sie ihn sanft und auch mal stark und dosierte genau den Moment, dass er und sie gleichzeitig zum Höhepunkt kamen.

Danach folgte nun noch das Nachspiel, wobei er sie vollends auspackte. Nun konnte er auch die anderen Stellen ihres nackten Körpers streicheln.

„Ich liebe dich Anna“, sagte er und küsste sie erneut.

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