Yja Teil I
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Yja Teil I

Yja Teill I

Irgendwann fragt man sich immer nach dem Anfang. Die Frage ist unweigerlich da. In zärtlich romantischen Momenten denkt man zurück, wie alles zwischen uns begonnen hatte. In tragischen Momenten der Trennung, wann es begonnen hatte, schief zu laufen. Wann es zwischen mir und Yja begann, weiß ich noch sehr genau. Ich sehe es wie gestern vor mir. Aber wann hatte es begonnen, sich zu verändern? Wann wurde aus Liebe Hass? Und war es denn überhaupt jemals Liebe? Liebte sie mich irgendwann einmal? Oder liebte ich sie?

Es war im letzten Jahr, im Oktober, um genau zu sein. Das neue Semester hatte begonnen und ich stand wie gewohnt am Freitag Nachmittag vor meinem Seminar: „Einführung in die Geschichte der deutschen Sprache“. Normalerweise ist das ein ziemlich überlaufener Kurs, Pflichtschein für alle Germanistikstudenten und Studentinnen. Aber der Freitagstermin hatte Vorteile. Viele Vorteile. Niemand wollte ernsthaft am Anfang seines Studiums jeden Freitag von 16.00 bis 18.00 Uhr an der Uni bleiben, was bedeutete, dass mein Seminar im Vergleich zu dem der Kollegen herrlich entspannt entvölkert war. 15 Studenten und Studentinnen, mehr junge Frauen als Männer. Das ist in den Sprachen so. 15 statt 25. Das bedeutete zehn Klausuren weniger, die es zu korrigieren galt, und zehn Hausarbeiten weniger. Mal ganz abgesehen davon, dass einige der Studierenden, also meist der weibliche Teil, mein Seminar als Sprungbrett für die Abendgestaltung nutzte. „Seminar beim Alten bis um sechs, dann lecker essen in der Hausbar bis um acht, dann Tatort in der Hausbar-Lounge und dann tanzen …“ So ungefähr sah das Programm aus. Und ich hatte den Genuss, einige tief ausgeschnittene, enge Tops bewundern zu dürfen.
Alter Spanner!
Tja, das war ich wohl. Meine besten Tage hatte ich mit Mitte vierzig hinter mir. Außerdem Familie, Frau und Kinder. Der Wunsch meiner Frau und ehrlich gesagt gehörte es zum besten Sex unserer Ehe, als ich ihr die Blagen in den Bauch fickte. Leider auch zu dem seltenen Sex. Ihr Vollzeitjob brachte uns zwar gut über die Runden, besser als mein Uni-Gehalt und das, was ich mir als Privatlehrer nebenher verdiente. Aber ohne ihr fixes Gehalt wären Urlaub und andere Mätzchen nicht drin gewesen. Das ließ sie mich spüren. Und das, kombiniert mit den zwei Kleinen, killte unsere Beziehung. Wir schliefen noch nebeneinander, gingen aber kaum mehr zusammen zu Bett und standen noch seltener zur gleichen Zeit auf. Irgendwann gingen wir uns auch tagsüber mehr und mehr aus dem Weg. Nicht umsonst lag mein Seminar am Freitag Abend. Sie maulte und ich begründete es mit Raumnot. An einer stetig wachsenden Uni in einer Kleinstadt herrscht immer Raumnot. Der Freitagstermin war dagegen frei, jedes Semester. Musste sie aber nicht wissen.

Da stand ich nun mit dem Ausdruck der Anmeldungsliste in der Hand. Grauer Anzug, leicht zerknittert, weißes Hemd und graue Krawatte, die vor zehn Jahren, als ich sie gekauft hatte, sicher modern war. Egal. Ratterte die Namen auf der Liste herunter und machte ein Häkchen dahinter, wenn jemand engagiert „Hier“ oder „Da“ rief. Bis ich zu ihrem Namen kam. Tanyja Kârdžalijenka. Ich weiß eigentlich bis heute nicht, wie man es richtig ausspricht. Sie hatte es mit mal um mal vorgesprochen und ich hatte nur auf diese vollen, roten Lippen gestarrt und daran gedacht, wie sie sich um meinen Schwanz schließen, ihn einsaugen und fordernd bis zum Höhepunkt blasen sollten. Aber ich hörte ihr nicht zu. Wahrscheinlich nie …
Aber das war alles viel später. Jetzt mühte ich mich mit dem Namen ab und ein bildhübsches Mädchen von vielleicht 20 Jahren begann zu kichern. „Tani-ja Kardschali-jenka heißt es …“, kam sie mir zur Hilfe, „und ich bin hier!“
Ihr Deutsch war nicht perfekt und sie hatte einen schweren, osteuropäischen Akzent, der ihrer ein wenig tieferen Stimme einen rauchigen Touch gab. Oh mein Gott! Blass-weiße Haut, tiefdunkles Haar, Augen wie Kohlen und volle, rote Lippen unter denen ihre strahlend weißen Zähne wie Diamanten funkelten. Ihr Hals war schlank, ihr Ausschnitt für eine Univeranstaltung ein wenig zu gewagt. Ihre Brüste groß. Nicht übermäßig, ein sattes C schätzte ich. Aber womit sollte ich es vergleichen. Die Oberweite von Sonja, meiner Frau, war auch vor den beiden Kindern kaum der Rede wert. Jetzt aber, Mitte vierzig und nach zwei voll gestillten Kindern hatten sie sich ihrem Schicksal ergeben. Es gab sie noch, aber ihre besten Zeiten hatten sie hinter sich. Ein A füllten sie noch, bei einem B stand der Rand des BHs schon ab. Berühren durfte in sie zwar noch, wenn mir in seltenen Momenten danach war. Aber daran saugen, sie liebkosen oder gar mein Sperma darauf spritzen … Dabei gab es das alles früher in unserem Sexleben. Damals waren wir selbst noch Studenten und kamen tagelang nicht aus dem Bett. Wir fickten wie die Wahnsinnigen. Fuhren raus aufs Land, nur um irgendwo anzuhalten und es zu treiben. Kaum stand mein kleiner Corsa, stand auch schon mein Schwanz, weil sie es nicht erwarten konnte, ihn herauszuholen und zu blasen. Und wie sie es liebte, meine blaurot geschwollene Eichel ins ich aufzusaugen, tief, noch tiefer, bis ich an ihren Rachen stieß. Ihre Lippen schlossen sich um mein Fleisch, ihre Zähne schrammten ein wenig am Schaft entlang, aber das mochte ich. Mag ich noch immer, wenn es denn noch passierte. Und dass ihr Speichel schon längst in Bächen meinen Schwanz hinablief, geilte mich damals noch mehr auf. Als wir es endlich aus dem Auto geschafft hatten, war sie schon nackt. Ihr dunkler Busch leuchtete in der Sonne. Damals trugen Frauen noch Haar. Heute ist das anders, was Sonja aber geflissentlich zu ignorieren pflegt. Und ich wichse jetzt zu Pornos mit nackten Mösen. Damals, ja damals fickten wir wie verrückt. Damals ließ sie mich auch noch ihren Arsch vögeln, was damals auch recht einfach ging. Training halt. Ich zog ihn immer erst ein paar mal durch ihr nasses Geschlecht. Gott war sie damals nass. Seit der zweiten Geburt hat sich das geändert. Hormonell bedingt, meinte ihr Frauenarzt, den sie auf mein Drängen darauf ansprach, und empfahl ihr Gleitgel. Sowas hatten wir damals nicht mal gebraucht, wenn ich meine Eichel langsam gegen den Schließmuskel ihrer leicht behaarten Rosette drückte. Denn ihre Möse war nass genug. Ich schob ihn ihr erst mal zwischen ihre Schamlippen, drang mit einem Ruck in ihr heißes Geschlecht ein, machte mich darin breit. Dann fickte ich sie langsam ein wenig an, schob meinen Schwanz tief in sie, zog ihn wieder heraus und begann erneut von vorn. Jedes fünfte oder sechste Mal zog ich ihn dann ganz heraus und glitt mit der Eichel zwischen ihren Mösenlippen zu ihrem Kitzler, wo sich meine Eichel und ihre wichsenden Finger trafen. Und dann endlich verteilte ich mit meinem Schwanz die Nässe an dem engen Muskelring, drückte dagegen und genoss den langsam brechenden Widerstand. Und ich genoss ihr Stöhnen. Früher war Sonja laut wie keine andere. Im Wald störte das keinen und in unserer Studentenbude auch nicht. Wenn meine Eichel ihren Arsch aufbohrte, keuchte sie wie verrückt. Dann flogen ihre Finger nur so über ihre Perle, wühlten in ihrem Fleisch, während mein Schwanz Stück für Stück tiefer in sie hineinglitt. Immer, wenn die Eichel in ihr war, begann sie sich mit ihrem Zeigefinger zu ficken. Ich gab ihr dann einen Moment, sich an das Gefühl in ihrem Arsch zu gewöhnen, bevor ich das Tempo ihrer Finger aufnahm. Meist brauchte es nicht lange und ich kam in ihrem engen, geilen Arsch. Und sie häufig zeitgleich oder zumindest kurz nach mir, ihre Finger tief in ihr offenes Loch stoßend. Und sie kam laut, sehr laut! Aber jetzt war die Schlafzimmertür immer einen Spalt offen, damit Sonja die Kleinen hören konnte. „Man weiß ja nie, ob sie rufen…“ Und Sonja war dementsprechend still. Ihren Arsch habe ich auch nie wieder gefickt. Damals hatten wir aber immer und überall Sex. Ich fickte sie in meiner Studentenbude auf dem Boden, auf dem Balkon, während sie sich im T-Shirt an der gemauerten Brüstung stand. Ich stellte mich hinter sie, zog ihre Shorts und ihren Slip nach unten und ließ meinen Schwanz heraus. Kein Vorspiel, kein Liebkosen, kein Kuscheln, nur Sex. Mein Schwanz fand seinen Weg zwischen ihre Schenkel. Sie beugte sich ein wenig nach vorne, ließ mich ihre Möse anstechen, ließ mich ein paar Minuten ihr Geschlecht bearbeiten. Dann sagte sie mehr zu der Stadt zu ihren Füßen als zu mir „Fick mich in meinen Arsch!“. Und ich fickte sie. Ich fickte sie ausdauernd, tief und lange und ich schoss ihr meine ganze Ladung tief in ihren Darm. Danach zogen wir uns wieder an und fuhren Eis essen. Gott war das geil! Heute schlafen wir höchstens ein Mal pro Monat miteinander. Und auch nur, weil ich es will. Meist, wenn in meinem Seminar ein besonders aufreizender Feger sitzt. Zurechtgemacht wie eine kleine Nutte. Wenn man spüren kann, dass die Kleine heute Nacht mehr vorhat. Vielleicht ein Date? Vielleicht kommt ihr Freund aus einer anderen Stadt endlich wieder. Auf alle Fälle atmet jede ihrer Poren Sex. Und ich stehe da, bin geil und habe keine Gelegenheit zu wichsen, bevor ich nach Hause ins heimische Kinderchaos fahren muss. Dann greife ich im Bett neben mich, getrieben davon, dass die kleine Studentin sich gerade unter den Hammerstößen ihres Stechers ficken lässt. Dass jeder gerade den geilsten Sex in seinem Leben hat. Und nur ich Loser liege neben meiner Frau und versuche an ihrer Brust zu spielen, wühle in ihrem immer noch dichten Busch und hoffe, sie erbarmt sich für eine Mitleidsnummer, damit ich meine aufgestaute Geilheit abbauen kann. Ich weiß nicht, an wen Sonja dabei denkt. Ich habe bei diesen ehelichen Beischlafübungen schon lange nicht mehr an sie gedacht.

Und jetzt sitzt Tanyja Kârdžalijenka vor mir und ich wusste genau, dass ich entweder noch in meinem Büro würde wichsen müssen oder zu Hause auf Teufel komm raus mit Sonja schlafen. Wobei das Wichsen zu einem Porno den besseren Orgasmus bedeuten würde.

Der Rest der administrativen Aufgaben war schnell erledigt, die Referatsthemen verteilt, die Termine abgesprochen, die zu bestellenden Textbücher erläutert. Routine. Seit über vier Jahren halte ich das gleiche Programm. Vorbereitungszeit: Null. Bezahlung: mau. Aber ich befand, die Uni war mir ein gewisses Maß an laissez faire schuldig. Schließlich bezahlte sie mich mehr schlecht als recht und meine wissenschaftliche Karriere war auch für den Arsch! Was natürlich weder an mir noch meiner Einstellung zu harter Arbeit lag. Ich war brillant, aber verkannt. Ein Opfer der typischen Unipolitik. Meine Lehrstuhlchefin Frauenbeauftragte. Ich ein notorischer Voyeur und Macho. Konnte nicht gut gehen. Mit einer Kollegin teilte ich mir damals die Assistenzstelle des Lehrstuhls. Aber ich war nicht so gut im Netzwerken. Jedenfalls konnte ich mit „der Alten“ nicht so. So nennen sie nur die Abtrünnigen. Ich bin einer davon, der letzte. Irgendwann bewarb ich mich für ein hausinternes Projekt. Ein alter Professor für Kirchengeschichte, dessen Steckenpferd Kirchenlieder waren, erkrankte schwer an Krebs. Er würde seine Emeritierung kaum mehr erleben, hieß es. Und weil er in Unigremien und auch in der Kirchenverwaltung hoch verdient war, beschloss man eine 75%-Stelle zu seiner Assistenz zu schaffen. Nach seinem Tod würde der Lehrstuhl eh abgewickelt werden. Da konnte man sich den zwei-Jahres-Vertrag mit mir schon gönnen. Ich sah es damals als Sprungbrett an. Weg aus dem Lehrstuhl, an dem ich immer mehr die zweite Geige spielte. Und ein Emeritus hatte sicher auch mehr Nachsehen, was die wissenschaftliche Tiefe anging. Das Werk würde lobend rezensiert werden, schließlich war es sozusagen das Vermächtnis eines Sterbenden. Und über die Toten nichts Schlechtes! Auch wenn sie noch leben. Sein Katalog der mittelalterlichen Kirchenlieder, bestehend aus Transkriptionen auf Karteikarten, sollte also systematisiert, in den Kontext der neuesten Forschung, die der Gute seit Jahrzehnten zu ignorieren gedachte, gedruckt und digitalisiert werden. Sieben Monate arbeitete ich recht engagiert, dann kam der Gute ins Spital. Drei Tage später war er tot. Und sein – und damit auch mein – Archiv und Büro musste weichen. Er war noch nicht unter der Erde, da war ich umgezogen. Ein Nebengebäude eines ehemaligen Klosters, in dem die Uni Räume für die Theologie besaß. Sein altes Büro ging an eine Juniorprofessur für vergleichende Religionswissenschaft mit Schwerpunkt Islam. Schleimer! Ich kam in den Trakt G, Raum 307. Aber eigentlich hätte ich es nicht besser treffen können. Meine Räume – ich hatte nun derer drei – lagen im Dachgeschoss über dem Klostermuseum. Eigentlich waren sie von den Unigebäuden gar nicht zugänglich gewesen, gehörten aber dank irgendeines Vertrags von 1772 zum damaligen Priesterseminar, aus dem sich die höhere Lehranstalt bildete, der ein Lyzeum folgte. Jetzt Uni. Seither war der Dachboden in Trakt G Abstellkammer, Hausmeisterwohnung, wieder Abstellkammer … und jetzt mein Büro und das Archiv des Verblichenen Professors. Zwei Räume. Mein bescheidenes, schummriges, im Sommer glühend heißes, im Winter eiskaltes Büro und das Archiv. Ein 12 qm Raum, vollgestellt mit Karteikartenboxen. Lieder, Querverweise, Literaturangaben, Querverweise zu anderen Literaturangaben. Der Professor besaß nie einen Computer. Wahrscheinlich würden die 12 qm locker auf eine CD passen. Wenn sie nur einer in den Griff bekäme. Meine bescheidene Aufgabe, an deren Fertigstellung aber niemand ernstlich interessiert war. Alle Beteuerungen, für sein Erbe zu sorgen, überlebten kaum den Sterbetag. Mir sollte es recht sein. Ich hatte meinen Vertrag und meine Ruhe. Die Lehrveranstaltungen hielt ich mit entsprechendem Elan, den Rest ließ ich mehrheitlich gehen, wie es Gott gefiel. Ich hätte in G 307 jede Studentin der Welt ficken können, selbst bei geöffneten Türen, niemand hätte etwas bemerkt. Es kam nur nie dazu. Bisher …

Nach gut einer Stunde war das Programm für den ersten Tag eigentlich geschafft. Einige Studenten schielten deutlich unverhohlen auf ihre Handys. Und auch ich hatte recht wenig Lust, die vollen 90 Minuten abzusitzen.
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich diese Sitzung jetzt beenden. Dann können Sie sich heute noch zur Bibliothek begeben und mit ihren Referatsrecherchen beginnen“, begann ich vorsichtig, „allerdings nur, wenn Sie …“
Weiter kam ich gar nicht, denn das allgemeine Zusammenpacken eine deutliche Antwort auf meinen Vorschlag bildete. Gut, würde ich halt gleich den Weg ins Familienchaos antreten. Nach weniger als einer Minute waren fast alle auf dem Weg und ich bemerkte beim Zusammenpacken meiner Bücher gar nicht, dass es eben fast alle waren. Eine aber blieb: Tanyja.
„Entschuldigen Sie bitte, aber darf ich Ihnen etwas fragen?“
Wieder diese erotische Stimme. Und sie steht vor mir, 1,55m ungefähr, muss mit ihren tiefdunklen Augen zu mir hoch sehen. Große Augen, lange Wimpern, akkurat gezogene Brauen, Stupsnase, Lippen. Gott, was für Lippen. Blasemund-Lippen. Der kleine Fehler, Ihnen statt Sie, machte sie noch süßer. Vor ihr stehend musste ich ihr in den Ausschnitt sehen. Es ging gar nicht anders. Zwei richtig schöne Titten, fest zusammengepresst unter dem engen Top. Der BH drückte sich deutlich darunter ab. Ein ganz kleiner Bauch, aber das stand ihr. Dann die engen Jeans. Wie in den Stoff genäht. Sicher trug sie einen Tanga, wenn überhaupt etwas. Ihre Füße steckten in hohen Stiefeln. Typischer Osteuropa-Look. Und einfach nur geil.
Heiß war es schon, aber bei dem Anblick wurde es noch heißer. Zumindest mir.
„Ja, was kann ich für Sie tun, Frau Ka…“
„Kârdžalijenka. Aber sagen Sie doch Tanyja zu mir, das ist einfacher.“
„Das würde ich gerne, aber ich sieze generell all meine Studenten.“
„Auch wenn mit schweren Namen?“
„Das ist die Regel.“
„Sie hören ja, meine Deutsch ist nicht so gut und ich mache viele Fehler …“, begann sie.
„Nicht so viele, im Gegenteil. Ich finde ihr Deutsch gut.“
Flirtete ich gerade mit ihr? Sie schenkte mir ein Lächeln und streifte ihre Haare zurück. Feiner Flaum auf der schneeweißen Haut ihrer Arme, aber völlig kahle Achselhöhlen. Wie sie wohl riecht? Nicht ihr süßliches Parfum, das der Hitze im Raum noch zwei, drei Grad hinzufügte. Der letzte heiße Tag im Jahr, sagte der Wetterbericht. Wie heiß im Moment, konnte keiner ahnen. Ob sie auch tiefer rasiert war? Eine blanke Möse? Oder trug sie einen Streifen? Oder ein Dreieck? Nein, sie war garantiert nackter als nackt, wenn sie nichts mehr trug. Ich starrte ihr regelrecht auf ihre Oberweite.
„Jaaaa“, sie zog den Vokal überlang, „Aber wenn ich schreibe, dann sehen sie die Fehlers und ich brauche diesen Schein. Und ich wollte Ihnen fragen, …“
Wieder dieser drollige Fehler.
„ob sie meine Referat und Hausarbeit vorher korrigieren könnten. Damit ich nicht so viele Fehlers machen muss.“
„Kein Problem!“, hörte ich mich generös sagen, während ich weiter so tat, als sähe ich ihr ins Gesicht und in Wahrheit weiter zwischen diese herrlichen Halbkugeln starrte. „Sie haben Ihren Termin gleich nächste Woche. Ein paar der Bücher, die Sie dafür brauchen, sind im Moment noch in meinem Büro. Wenn Sie sie jetzt gleich in der Bibliothek vormerken und ich sie Montag zurückgebe, können Sie sie Dienstag gleich haben. Oder Sie kommen kurz mit und ich drücke sie Ihnen gleich in die Hand …“
Habe ich das gerade wirklich vorgeschlagen? Dieses heiße Kind mit mir in meinem Büro? Mein Herz schlug deutlich schneller. Und noch schneller schlug es, als sie nach kurzem Überlegen einwilligte. Ich öffnete Ihr die Tür, als wir das Gebäude verließen, in dem das Seminar stattfand. Draußen war es mittlerweile noch schwüler geworden. Ein Gewitter zog auf. Das konnte man spüren. Es würde nicht lange dauern, bis sich diese Spannung in einem gewaltigen Schlag entladen würde. Und ich spreche nicht vom Wetter. Ich würde sowas von wichsen müssen, wenn Tanyja wieder aus meinem Büro heraus wäre. Und wahrscheinlich würde das nicht reichen. Egal, wie sehr Sonja und ich streiten würden, ich müsste sie heute ficken. Naja, was bei uns eben ficken hieß. Egal.
Tanyja bewegte sich wie eine Gazelle, wir verließen das Gebäude in der Humboldstraße, mussten drei Straßen weiter, bevor wir vor dem alten Kloster standen.
„Warten Sie kurz“, ich kramte nach dem Schlüssel. Der Nebeneingang, der kürzeste Weg zu G 307 war schon wieder verschlossen. Die Hausmeister vergaßen mich gerne mal. Machte nichts, ich hatte ja einen Schlüssel.
„Mussen Sie jedesmal aufschließen, wenn ich bei Ihnen kommen will?“
„Bei mir … Oh, zu mir, meinen Sie“, die Tür war endlich auf und ich schloss hinter ihr aus Reflex wieder ab. Mist! Dann würde ich sie erst raus lassen müssen, bevor ich wieder hoch in den dritten Stock müsste, um zu wichsen.
Ich geleitete sie den Flur entlang bis zur großen Haupttreppe, die immerhin bis in den zweiten Stock führte. Von dort mussten wir nach rechts, den kleinen Gang um die Theologen herum, die Nebentreppe einen Stock wieder hinab, rechts um die Ecke bis zur Feuerschutztür. Links davon war eine weitere schmucklose Metalltür, die ich öffnete. Ich sah ihren skeptischen Blick, aber ich versicherte ihr, dass das der Weg zu meinem Büro sei. Sie ging vor mir die Wendeltreppe hoch, zwei Stockwerke, bis das ausgebaute Dachgeschoss sich vor ihr öffnete.
„Mein Reich“, ich klang fast wie ein stolzer, eitler Gockel.
Ich schloss die Tür zu meinem Büro auf und bat sie am beistelltisch neben meinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Automatisch öffnete ich das kleine Dachgaubenfenster. Aber es kam keine kühle Luft herein. Wie auch. Draußen hatte die Hitzewelle des Tages ihren Zenit erreicht. Drinnen war es wie in der Sauna. Die Dachflächen hatten sich so sehr aufgeheizt, dass mir nach weniger Sekunden das Hemd am Körper klebte. Als ich mich zu ihr umdrehte, traf mich der nächste Schlag. Sie saß da, schön und verführerisch. Und auf ihrer Haut schimmerten ganz feine Schweißperlen. An ihrem Hals formte sich ein einzelner Tropfen, verweilte kurz dort und begann dann langsam wie in tödlicher Zeitlupe den Hals hinab in ihren Ausschnitt zu rinnen. Und ich starrte auf diesen Tropfen, verfolgte seinen Weg den Hals entlang, wie er langsam an Fahrt gewann, um sich den Hügel ihrer rechten Brust erklomm. Wie gerne hätte ich sie jetzt entkleidet, dem Tropfen den Weg geebnet bis er zwischen diesen vollen Brüsten verschwunden wäre, nur um ihn dann mit meiner Zunge aufzufangen, aufzulecken. Ich würde ihren Schweiß trinken wie ein Verdurstender den morgendlichen Tau. Und ich würde mich damit nicht zufrieden geben. Ich hatte den plötzlichen Wunsch, nein Drang, ihre junge Votze zu lecken. Ich wollte sie so sehr schmecken, dass ich an nichts mehr anders denken könnend wie ein Ölgötze dastand und nicht mehr wusste, weswegen wir eigentlich da waren.
„Haben Sie die Bücher hier?“
Bücher? Bücher? Ja, die Bücher, das Referat, das Seminar, die Arbeit … Mittlerweile hatte ich einen anständigen Steifen, was man hoffentlich nicht so sehr sah. Ich drehte mich zurück zum Schreibtisch, suchte nach den Monographien. Mein Schreibtisch war das Chaotischste, was man sich vorstellen kann. Unter einem Stapel unkorrigierter Hausarbeiten und einem Hauhaltsmittelantrag von letztem Jahr lagen sie tatsächlich. Ich drehte mich zu ihr zurück, setzte mich ihr gegenüber, schon sie über den kleinen Beistelltisch.
Statt sie zu nehmen und zu gehen, öffnete sie sie und begann darin zu lesen.
„Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Frau Kard…“
„Ja, dürfen Sie. Und sagen Sie doch Tanyja. Meine Name ist zu schwierig für Sie.“
„Frau Tanyja …“ Ich lachte. Sie lachte. Das Eis war gebrochen. Ich hatte mir in einer Nacht-und-Nebelaktion einen alten Kühlschrank vom Sperrmüll organisiert und ihn nachts durch die Wendeltreppe gewuchtet. Jetzt stand er leicht versteckt hinter einem halben Regal und enthielt vor allem Bier. Das strikte Alkoholverbot an der Uni nahm ich locker. Niemand kontrolliert G 307.
„Es sieht so aus, als wären mir die Wasserflaschen ausgegangen.“
„Was haben Sie dann?“
„Bier, aber das dürfte ich Ihnen eigentlich nicht anbieten.“
„Gut!“, ihre Augen funkelten, „Dann nehme ich nur eines.“
Draußen zuckte der erste Blitz und wenig später zerriss ein Donnerschlag die Luft. Und während ich ihre Flasche öffnete, setzte der Regen ein.

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