WG - Down Under 13
Sex Geschichten Tabus Geschichten

WG – Down Under 13

dea noctis. Göttin der Nacht

von Jacqueline_K 2020

„Du hast sie nicht verdient. So einfach ist das Mero. Und nun ist Pia tot. Und warum? Weil du nicht um sie gekämpft hast. Warum sollte der Kronprinz auch für seine Herzdame kämpfen? Er kann sich ja einfach eine Neue kaufen.“

Ich wusste nicht, warum ich das noch hörte. Ich wusste auch nicht, warum alles um mich so weich war. Alles bis auf eine Ausnahme an meinem Arm. Ich sah hin und erkannte, dass mich einer mit der Handschelle ans Bett gefesselt hatte. Vor dem Bett standen Lucilia und Mero und stritten sich.

„Wir müssen es jemanden sagen“, stellte Mero fest.
„Wem willst du was sagen? Bruder. Dad? Der würde nicht kommen. Nur seine Leute würden es und die würden hier nur aufräumen. So wie sie damals meinen Freund „aufgeräumt“ und uns beide ins Internat an den Arsch der Welt verfrachtet haben.“
„Ach komm, du hast dich doch da wohlgefühlt. In dem alten Kasten.“
„Das ist aber doch nicht der Punkt, Mero. Unseren Erzeugern war ich immer egal. Und du warst der Thronerbe. Oder hast du dir deinen tollen Audi selber gekauft?“
„Du bist doch nur neidisch, dass ich etwas bekomme, was du haben willst. Und soviel ich weiß, hast du das gleiche Taschengeld bekommen wie ich. Nur weil Papa mir zusätzlich noch Sachen kaufte, ist das doch nicht schlimm. Du hattest doch Mama. Wenn du nicht immer so abgedreht gewesen wärst, wäre es leichter gewesen.“
„Ich habe immer das bekommen, was ich wollte, Mero. Ich habe die Menschen bekommen. Du nur Dinge. Und dann hüpfte dir der erste Mensch, der dich nur um deinetwillen liebt, in den Schoß und du hast sie verwettet.“

Ich hörte ein Murmeln von Mero, was ein „Stimmt doch nicht!“ sein konnte.

„Danke, dass du wenigstens für Jac da warst, aber nun kannst du gehen.“
„Du hast hier nicht das Recht zu bestimmen“, stellte Mero fest.
„Und wie ich das habe. Jac ist mi corazón ardiente“, sagte Lucilia mir zugewandt.
„Dein was?“, fragte Mero.
„Statt in der Schule sehnsüchtig den Mädchen nach zu schauen, hättest du dich für Fremdsprachen Einschreiben können. Stattdessen hast du Ringen und Schießen gewählt. Und? Macht es Spaß auf Känguru und Emus zu schießen? So und jetzt geh.“
„Lucilia, mir machen weder deine Kontaktlinsen noch deine Einsteckbeisserchen Angst.“
„Dann zeig wenigsten den Respekt vor Jac, dass du sie nicht weiter mit deinem Anblick verhöhnst. Raus!!!“

Ich hörte Gepolter und dann war es leise. Ich wollte nichts sehen. Ich wollte eigentlich nichts mehr.
Ich drehte mich auf die Seite und heulte mich in den Schlaf. Pia, ich hatte Pia verloren. Ich hatte meinen Phönix verloren. In meinen Träumen sah ich sie. Ihr blanker verbrannter Körper lag in einer Höhle aus Stein, kalt, bleich, die Augen aufgerissen starrten sie mich an. Vorwurfsvoll, weil ich sie nicht gerettet hatte. Weil mir anderes wichtiger war, als sofort zu ihr zu fahren, wo ich doch gewusst hatte, wo sie war.

Ich blieb den ganzen Tag im Bett. Lucilia war da, Stella kam immer mal wieder vorbei, aber ich vergrub mich nur. Ich hörte Lucilia zu, wie sie von der Idee sprach, einen Coven zu gründen, wo all die jetzt heimatlosen Vampire von Brisbane wieder feiern könnten. Und dass sie die richtige sei, so etwas aufzubauen, weil sie genau wüsste, wie so was aufzubauen sei.

Am zweiten Tag nach meinem Versuch vom Dach zu springen, lotste mich Lucilia, die sich ein Auto gekauft hatte – Leichenwagen, was sonst? – zu einer merkwürdigen Art Festung im Sumpf. Irgendwann mochte das Teil mal näher am Wasser gestanden haben. Die verrosteten Reste eines Geschützes stachen aus einer Öffnung, die mit Ziegeln zugemauert war.

„Habe ich gekauft“, strahlte Lucilia. „Gefällt es dir?“
„Du hast eine verrostete Kanone gekauft?“
„Eigentlich habe ich diese Insel gekauft, der Bunker war allerdings das Ziel. Er war preisdrückende Altlast für den Verkäufer. Wenn der gewusst hätte, dass ich eigentlich nur den Bunker haben wollte.“
Ich schüttelte den Kopf: „Was hast du bezahlt?“
„10.000 Dollar. Wie gesagt, war ein Schnäppchen.“
„Und was willst du damit?“
„Ich baue mit deiner Hilfe da einen Club rein. Eine neue Heimat für die Vampire der Stadt. Habe ich dir doch erzählt.“

Ich erinnerte mich Dunkel an meine durchheulte Nacht. Ich wollte nicht mehr schlafen. Ich hatte die ganze Nacht von Pia geträumt und jedes mal hab ich sie in dem steinernen Grab gesehen. Ein Vorwurf meines Gewissens, dass ich, ich alleine, sie im Stich gelassen hatte. Für Lucilia einen Club bauen? Es wäre eine Ablenkung von dem Rest meines beschissenen wertlosen Lebens.

„Lass uns reingehen.“

Der Eingang war genauso zugemauert wie alle anderen Öffnungen, aber es war nicht sehr sorgfältig gemacht worden. Wir mussten uns nur zu zweit dagegen lehnen und die Steine purzelten mit uns zusammen ins Innere. Drin war es bemerkenswert trocken. Ich hatte aufgrund der sumpfigen Umgebung an den Zustand einer Grotte gedacht, aber es lag nur der Staub der Zeit herum. Am Geschütz hatten sich bereits Metalldiebe zu schaffen gemacht und waren aber an der puren Masse der Hauptlafette und des Rohres gescheitert. Alles, was jedoch wohl mal geschraubt war, war weg. Der Raum darum war ungewöhnlich geräumig. Von der Enge deutscher und französischer Westwallbunker war nichts zu spüren. Mit dem Podest und der Kanone waren es ein runder Raum von 25 Metern Durchmesser. An einer Ecke führte ein Aufzugschacht in die Tiefe. Daneben gab es eine Wendeltreppe aus rostigen Stahl. Auch eine Möglichkeit, sich umzubringen, aber das Teil hielt. Im dunklen Nichts der zwei Tiefgeschosse offenbarten sich die Reste von Schienen, auf denen wohl die Munition für das Geschütz auf Rollwagen gelagert waren. Man sah die Spuren im Beton. Mannschaftsquartiere gab es keine. Als wenn die Besatzung nach dem Dienst zur Familie nach Hause gefahren wäre.

„Und? Cool, oder?“
„Was willst du mit so viel Platz?“
„Eine Disco rein bauen, natürlich.“
„Du willst hier draußen eine Disco aufmachen? Hier kommt doch keiner hin.“
„Das ist doch das Gute. Dann bekommen wir wenigstens keinen ungebetenen Besuch. Es sollen nur meine Leute kommen.“
„Du meinst Blutsauger und ihre Opfer“ und fasste mir an die Schulter. Ich hatte mich die letzte Nacht immer mal wieder von Lucilia ansaugen lassen. Stella war da sofort geflüchtet. Fand sie zu strange.

„Du bist doch jetzt eine von uns“, sagte Lucilia und nahm mich in den Arm. „Ich sehe schon, das wird hier voll cool.“
„Zu aller erst bräuchten wir ganz viele Leute, die hier mit anpacken“, bemerkte ich. „Dann brauchen wir Geld für jede Menge Sachen und wir müssen hier irgendwie Strom her bekommen.“
„Reichen zwei Millionen?“
„Äh, woher hast du zwei Millionen?“
„Das ist Geld von meinem Dad. Über Jahre angesammeltes Taschengeld.“

Ich musste daran denken, dass meine Sammlung gerade mal etwas mehr als 1000 Euro ergeben hatte und das hatte ich dann auf den Kopf gehauen, damit andere in einen Freizeitpark gingen, ohne mich. Mein Vater hatte mich immer klein gehalten. Vielleicht mein Glück, warum ich auf dem Teppich geblieben war.

„Und das willst du jetzt hier rein stecken? In diese Ruine?“
„Genau. Ich baue mir hier mein eigenes persönliches Reich. Äh, unser Reich, das wird so cool.“

Ich nickte nur. Es war eine Ablenkung. Besser als jede Nacht von Pia träumen. Ich fuhr mit Lucilia zurück Richtung Stadt. Auf halber Strecke ließ ich sie bei einem Räumungsverkauf für Stoffe anhalten. Nach kurzer Zeit wusste ich, dass die Besitzerin ihre Miete nicht mehr bezahlen konnte. Und bevor sie gekündigt würde, wollte sie selber reinen Tisch machen. Ich verstand das, sagte ihr aber, dass sie noch einen Monat warten müsse, weil ich einen Großauftrag für sie hätte. Und dann gab ich sie an Anajari weiter. Vielleicht konnte man ihr Konzept noch retten.

Als Nächstes rief ich in der Schreinerei an und lieh mir Tommy, den Azubi, aus. Wurde Zeit, dass der sich auch mit der Planung von Möbeln auseinandersetzte. Über ihn kamen wir dann an einen Kumpel von ihm, der einen Autohandel hatte. Bei dem ließ ich Lucilia 2 Busse und 8 Leichenwagen kaufen, die dann in einer kleinen Werkstatt, die auch dringend ein paar Aufträge brauchte und dessen Chef sich aber zu viel Zeit mit dem Schweißen von Drachenfiguren ließ, mit fest eingebauten Särgen versehen. Damit sollten dann die Menschen in den Sumpf gefahren werden und nicht genau wissen, wo sie waren.

Ich bestellte in China die Ausstattung des Klubs. Einen großen Haufen billiger Särge waren genauso dabei, wie Kelche mit Fledermäusen daran und Teller in Halloweenoptik. Da es zur falschen Jahreszeit war, waren es billige Restposten. Drei Übersehcontainer von dem Zeug orderte ich.

Danach war ich im Internet und wir kauften eine aufgegebene Diskothek auf. Der Betreiber war mit dem Konzept einer 70er Jahre Boogiebar kolossal gescheitert. Dank uns kam er wenigstens mit null aus der Sache raus und war uns unendlich dankbar. Das waren die ersten 2 Tage. Ich war Hundemüde und wollte trotzdem nicht schlafen. Zum Glück rief Dari an, weil sie noch ein paar Fragen zu der Nacht im Sumpf hatte. Als ich bei ihr im Büro war, sah sie mich aufmerksam an.

„Was ist mit dir los?“
„Was soll mit mir sein?“, fragte ich zurück.
„Wo ist die lebenslustige Jac hin?“
„Die baut gerade ein Geschäft für ihre Grufti-Freundin Lucilia Gamler auf. Gutes Geld, kann ich gebrauchen. Aber es kostet halt viel Zeit.“
„Äh, ich verstehe. Grufti ist genau der Grund, weshalb ich dich hier habe. Warum genau warst du an dem Ort?“
„Ich hatte den Auftrag, Lucilia Gamler zu begleiten und die hat mich da mit hin geschleift.“
„Du hattest vorher noch keinen Kontakt zu der Szene?“
„Nein, genauso wenig wie Luci. Die ist ja auch erst seit wenigen Tagen in Brisbane. Vorher lebte sie bei ihrer Mam´ in Melbourne. Die hatte von dem Ort in einem Internetforum gelesen.“

Dari nickte und machte sich Notizen.

„Was merkwürdig für meine Chefs ist, dass ihr da so schnell rein gekommen seit. Ich habe sechs Monate gebraucht, um an diesem Abend den Keller zu erreichen. Meine Kollegen in der Schutztruppe ein Jahr. Und du bist mit Luci in nur 4 Stunden vom Abholdienst bis zum Boss durch gerannt. Das ist meinen Bossen nicht geheuer.“
„Dafür habe ich ein Talent“, lächelte ich schief. „Ich habe so was schon mehrmals gehabt. George hat doch Andre kennen gelernt. Der soll dir von Barcelona erzählen.“
„George Colonel droht die Versetzung, weil er beim Sex mit einer Botschaftstochter erwischt wurde.“

Papa, dachte ich resigniert. Warum musste er mein Leben eigentlich immer so kompliziert machen.

„Ich frag mich nur, wo er die getroffen hat“, sinnierte Dari weiter. „Hier gibt es keine Botschaften.“
„Das war ich“, stellte ich fest. „Mein Vater Markus Tributaris ist der Botschafter. Ich wundere mich gerade nur, warum er hier bei der Polizei so einen Einfluss hat.“
„Markus ist dein Vater?“, fragte Dari verwundert und ich fragte mich gerade, woher dieses vertraute Markus kam.
„Ja, das ist mein Dad. Und bevor ich auf den getroffen bin, habe ich mir George und Jakobus Garlani geschnappt und habe mir von den beiden mein Lampenfieber aus dem Leib ficken lassen. Ich bin schon wieder nicht da, wo mein Vater mich vermutete. Ich hatte ihm viel zu erklären, was ich nicht unbedingt wollte. Deshalb meine Nervosität, die ein Ventil brauchte.“
„Dann seit ihr euch echt ähnlich“, bemerkte Dari verträumt.
„Wieso kommst du darauf?“
„Weil ich deinem Dad vor einer Besprechung hier im Haus sehr nahe gekommen bin“, versuchte sie die diplomatische Umschreibung.
„Du hattest Sex mit meinem Dad. Wo? Hier?“
„In einer Besenkammer“, sagte Dari.
„Wie klassisch!“

Sie sah mich etwas furchtsam an, aber ich lächelte schwach. Es war nicht wirklich überraschend nach der Eröffnung meiner Mutter, dass ihr Sexleben eher offen war und sie beide es wussten, dass da auch andere waren. Trotzdem musste ich daran denken, dass ich wegen meiner ständigen Abwesenheit einige geile Aussichten bei meinen Eltern verpasst hatte. Gleichzeitig war ich mir gerade sicher, dass ich sie nicht so genau beobachten wollte. Bei Oma war ich das gewöhnt, wegen Jelenna. Die beiden waren da sehr offen.

„Die ganze Familie Tributaris lässt kaum was anbrennen“, meinte ich. „Ich würde gerne George helfen. Könntest du einen deiner Vorgesetzten herholen?“

Ich hatte einen trockenen Mund und griff zu der Flasche Wasser, die mitten auf dem Tisch stand.

„Halt!“, sagte Dari, bevor ich meine Hand am Verschluss hatte. „Das ist kein Wasser.“
„Was ist das denn?“
„Das ist das Mittel, was euren Rausch in der Gruft verhindert hat.“
„Okay?“

Ich stelle die Flasche wieder hin. Es war eine ganz gewöhnliche Flasche Wasser. In einer Kiste hinter ihr waren noch mehr dieser Flaschen. Von dort holte Dari nun eine und gab sie mir.
„Was genau ist das eigentlich, was ihr uns da gegeben habt?
„Das ist eine Droge, die so ähnlich funktioniert wie Kaffee, nur 1000 mal stärker. Sie blockiert damit die Fettzellen im Gehirn, die für andere Drogen wie Alkohol oder Crack oder Morphine anfällig sind. Deshalb kann sich die Wirkung nicht mehr entfalten. Der Nachteil ist, man kann damit länger Zeit nicht schlafen, es sei denn, man trinkt danach Alkohol. Damit kann man es mit der nötigen Menge die Wirkung wieder ausgleichen.“
„Ich habe mich total übersteigert gefühlt. Wie Superwoman und Xavier in einem.“
„Ihr hattet vorher noch nichts getrunken?“
„Nein.“
„Das tut mir Leid. Ich wollte euch nur nüchtern haben und euch gegen die CO-Tropfen schützen. Das Mittel wurde vom Militär entwickelt. Um Soldaten mit einem sehr klaren Verstand zu bekommen. Es kommt natürlich an der Haut einer Kröte vor und wird von meinem Volk zu spirituellen Zwecken benutzt. Aber in der Form ist es halt praktischer als über eine Kröte zu lecken.“
„Und wie viel hast du uns davon gegeben?“
„Nur wenige Tropfen. In dieser Flasche sind etwas 1000 Einheiten. Aber wir geben sie heute zurück ans Militär. Der Auftrag ist abgeschlossen.“

Ich nickte und gleichzeitig dachte ich daran, dass ich mit diesem Zeug nie wieder schlafen würde. Ich müsste nie wieder träumen. Ich würde Pias Gesicht mit dieser Klage nicht mehr sehen.

„Holst du jetzt bitte deinen Boss?“
„Was denkst du, was du ihm sagen kannst?“
„Ich werde ihm sagen, was passiert ist. Nicht mehr und nicht weniger.“
„Okay, ich werde ihn holen.“

Sie war gut aus der Tür, da hatte ich die Flasche in meinen Rucksack gepackt und eine andere Flasche aus der Kiste auf den Tisch gestellt. Dann setzte ich wieder auf den Stuhl und klammerte mich aber etwas fester an meinen Rucksack. Ich hatte gerade die Polizei bestohlen.

Ein älterer Mann mit Anzug kam mit Dari zurück. Er hatte grau Schläfen und einen Bauch, wirkte aber im großen und ganzen nett. Erstellte sich als Chief Superintendent Walter Jackson vor und reichte mir seine Hand. Ich stellte mich als die Tochter des Botschafter Markus Tributaris vor, was ihn seine Augenbraue heben ließ.

„Sind sie von ihrem Vater geschickt worden, um eine Aussage gegen meinen Sergeant Colonel zu machen?“, fragte er.
„Nein. Ich möchte mich für George und seine wunderbare kreolische Küche einsetzen, die ich in meiner Wohnung von ihm bekommen habe und für die ich mit ihm und einem anderen Polizisten einen wundervollen Fick hatte, in den mein Vater unangemeldet und ungewollt hinein geplatzt ist und mir meine erregende Lust versaut hat.“

Der Mann lächelte.

„Und dafür bestraft oder versetzt zu werden, dass ich ihn hinter mir her in mein Schlafzimmer gezerrt habe, das ist nicht gerecht. Abgesehen davon, dass ich ein Nein von seiner Seite nicht akzeptiert hätte.“
„Ist ja gut. Aber sie hätten sich gar nicht so ins Zeug legen müssen. George wird in die Einheit von ihrem Vater versetzt. Jetzt wo Herr Tributaris hier ist, stocken wir die Mannschaft auf. Und ja, ich weiß durch Jakobus, dass sie da schon tiefer drinstecken, als uns lieb ist. Und auch wenn ich hoffen würde, dass sie sich zurückziehen und weiteren Kontakt zu der Zielperson und seinen Verwandten vermeiden sollten, denke ich nicht, dass es was nützt. Danke für die Wanze in seinem Büro. Sehr hilfreich.“
„Die hat Lucilia Gamler angebracht“, bemerkte ich.
„Und genau das meine ich. Wir haben ihrem Herren Papa nicht gesagt, wer die Wanze angebracht hat. Aber wir haben ihn auch daran gehindert, ihren niedlichen Hintern in ein Flugzeug zu setzen und das nicht ihretwegen. Ich habe hier sechs Mitarbeiter, die gesagt haben, sie wüssten nicht warum, aber sie würden eine entscheidende Rolle in diesem Fall spielen und zwei davon haben sie noch nie gesehen. Ich mag nicht alles von diesem Aborginie-Vodoo verstehen, der hier in dem Land existiert, in dem ich groß wurde. Aber ich habe gelernt, auf ihn zu vertrauen.“

Ich bedankte mich bei dem Mann, der mir meinen Vater vom Hals hielt und hatte ein schlechtes Gewissen wegen der Flasche in meiner Tasche. Und ich hatte eines, weil ich schon längst zur Polizei hätte gehen können, da mir da scheinbar nichts passiert wäre. Aber stattdessen hatte ich es nicht getan und Pia war tot.

Kurz vor dem Loft nahm ich einen kleinen Tropfen aus der Flasche. Ich war sofort hell wach. Ich versteckte die Flasche in der hintersten Ecke meines Vorratsschrankes und begann mit der Planung des Clubs. Lucilia hatte auch schon den Namen festgelegt: dea noctis. Göttin der Nacht.

„Wer soll das sein“, wollte ich wissen.
„Du bist meine“, sagte Luci.
„Und du bist die von allen andern.“
„Das fände ich toll.“
„Wann kommen denn die anderen?“
„Ich habe einen Aufruf im Internet gemacht. Wenn der erste Bus fertig ist, dann können wir sie dahin fahren.“

Ich nickte und stöberte weiter durchs Internet. Ich brauchte noch so vieles. Lucilia schlief irgendwann hinter mir im Bett ein, während ich durch die Bestellungen surfte. Am Morgen war ich die erste im Büro. Ich ließ von Anajari die dea noctis ltd gründen, über die alle Transaktionen liefen. Lucilia überwies eine Millionen von ihrem Konto auf das der Gesellschaft. Dann fuhr ich mit Tommy zu einem Millitärverkauf. Dort erstanden wir einen MAN 6×6 mit Kran, 2 Tankwagen und ein Feldaggregat. Damit hatten wir nun endlich Strom am Bunker. Von einem Baumarkt am Stadtrand, der von der Interstate abgeschnitten um seine Existens kämpfte, kauften wir alles, was wir an Werkzeug für den Umbau brauchten. Gegen Mittag hatte ich das alles am Bunker. Tommy staunte nicht schlecht, als ich den schweren Bohrer gegen die Betonwand drückte.

„Das so eine zarte Person so große Maschinen händelt, das finde ich immer cool.“
„Wenn du lieb hilfst, dann zeigt dir heute Abend die zarte Person, dass sie noch ganz andere Dinge händeln kann. Aber vorher besorg bitte mit dem zweiten Tankzug Frischwasser. Ich will vorher duschen.“

Er lächelte, weil er wusste, dass er mit darunter stehe würde. Er war gut weg, da kam Lucilia mit fünf Männern, die so eindeutig Vampire waren, wie es nur sein konnte. Und sie waren zu nichts zu gebrauchen. Als sie sahen, was ich mit ihnen vorhatte, fragten sie nur, ob ich Herren erkennen würde, wenn ich sie sähe. Ich sagte ihnen, wenn sie nur da wären, um mir beim Arbeiten zuzuschauen, dann könnten sie wieder fahren. Danach waren sie und Lucilia angepisst.

„Warum machst du das?“
„Wir brauchen Menschen, die anpacken. Wir brauchen keine Herren, die ihr Vampirgehabe wie Gockel durch die Gegend tragen. Mit sowas werden wir in einem Jahr noch nicht fertig. Um es genau zu nehmen will ich ihre Spender.“
„Was willst du denn mit denen?“
„Menschen, die freiwillig geben? Das ist doch besser, als die, die nur nehmen, so wie die. Am Besten wären weibliche Spender. Die sind härter im Nehmen als diese Weicheier.“

Ich wusste, dass sie zugehört hatten. Und ich wusste auch, dass ich damit an ihrer Ehre als Mann kratzte.

„Ich schau mal“, sagte Lucilia und fuhr wieder davon.

Ich schnappte mir in der Zwischenzeit einen der unwilligen Herren.

„Als was wurde euch das hier verkauft?“, fragte ich.
„Die Herrin Luci hat uns zu einer neuen Gruft gelockt. Es wurde uns reiche Beute versprochen, wenn wir etwas beim dekorieren und einräumen helfen.“
„Beute in Form von Blut?“
„Ja, sie hätte eine Donorin, die gerne spendet.“
„Donor heisst Spender?“
„Ja.“
„Okay, zur Info. Ich bin die Spenderin, von der die Rede war. Ihr wollt also mein Blut. Das ist aber nicht so einfach zu bekommen. Ich erwarte dafür eine Gegenleistung und in dem Fall ist es, dass ihr mir helft, den Traum meiner Herrin wahr zu machen. Ich will in fünf Tagen hier einen fertigen Club haben. Sollte mir einer im Wege stehen, dann werde ich ihn höchstpersönlich an seinen Beinen Aufhängen und zu einem Donor am Eröffnungsabend machen. Klar soweit?“

Ich sah in dir Runde der Herren und ich hatte sie richtig eingeschätz. Sie spielten den Herren nur. Sie waren es nicht. Es war für sie eine Rolle, die auf Gegenseitigkeit baute. Ein dominater Donor war ihnen bisher noch nicht untergekommen, wenn sie überhaupt Spender hatten. Relativ kleinlaut, wie sie daraufhin waren, schickte ich sie zum Putzen in die unterste Ebene.

Zwei Stunden später kam Tommy mit einem anderen Mann wieder. Er hatte ihn am Wasserwerk getroffen und der Mann wollte Tommy eigentlich unseren LKW abkaufen. Er sammelte Schrott und ein LKW mit Kran wäre für ihn sehr hilfreich. Da dachte Tommy direkt an die Kanone, die uns nur im Weg war. Der Mann hatte Helfer und schweres Gerät dabei, mit der er das Monster in Handliche noch immer hundete Kilo schwere Stücke zerteilte. Am Ende waren wir 10.000 Dollar reicher. Als Lucilia an dem Abend wieder in den Bunker kam, waren alle drei Ebenen sauber. Und ich hatte in der untersten Ebene angefangen, die neuen Wände und Podeste einzuziehen. Ich wollte die vier Meter hohen Räume optimal nutzen. Lucilia war beeindruckt und ein bisschen besorgt.

„Hast du heute schon was gegessen?“, fragte sie. Ich sah sie nur kurz an und schraubte dann weiter mit Tommy Siebdruckplatten auf die Gestelle. Einer der Herren hatte sich als Sanitärinstalateur herausgestellt und verlegte gerade die Leitungen für die Dusche. Ich wollte das unbedingt heute Abend noch fertig machen, doch Lucilia hielt mich auf. „Du kommst jetzt mit und überlässt den neuen die nächsten Schritte. Klar? Du musst was essen und du brauchst Schlaf.“

Ich wollte nicht, aber Lucilia ließ mir keine Wahl. Ich fuhr mit und schlief auf dem Weg in die Stadt im Auto ein. Ich träumte von Pia, die durch Gänge einer steinernen Welt lief, unruhig, als wäre sie in der Zwischenwelt gefangen. Ich ließ sie noch immer im Stich. Sie war da draußen alleine gestorben und ich suchte jetzt noch nicht einmal nach ihrem Leichnahm. In ihrerWohnung setze mir Lucilia eine Suppe vor.

„Von dir?“, fragte ich.
„Nein, von Elli. Sie sagte, sie wolle dich sprechen, wenn du zurück bist.“ Ich stand auf. „Nachdem du die Suppe komplett gegessen hast.“ Ich setze mich wieder und löffelte den Teller leer. Danach schaute ich zu meiner Herrin, die mich freigab.

Im Büro sah mich Elli ernst an. Sie verzog das Gesicht und schüttelte dann den Kopf.

„Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du ein oder zwei Wochen auf mich verzichten kannst, aber das geht wohl nicht. Stella macht sich auch schon seit Tagen dünn und du sorgst dafür, dass wir in Arbeit ersticken und bist selbst nicht da.“
„Warum willst du weg?“
„Sie haben Nancy gefunden, bzw. Nancy hat versucht, Doloreth zu bestehlen. Sie haben sie festgesetzt. Ihr geht es nicht gut. Ich will ihr beistehen.“
„Dann hol sie doch her.“
„Und dann? Was mache ich mit ihr hier? Sie ist komplett auf Droge! Sie hat mich nicht mal bei Skype erkannt. Was ist, wenn sie mich auch hier nicht erkennt?“
„Wir bringen sie in meinem neuen Projekt unter. Da kann sie sich ablenken und ist weit weg von allem.“
„Was ist dein neues Projekt eigentlich? Wofür braucht man da schwarze Eichentüren, 50 Matratzen, 1000 Kelche und 2 Millionen LED-Kerzen?“
„Dass ist ein Geheimnis.“
„Für Lucilia“, sagte Elli etwas gedämpft. „Ich habe nicht das Gefühl, dass Miss Gamler dir gut tut.“
„Lass sie in Ruhe. Sie ist in Ordnung. Ich habe alles im Griff.“
„Das hoffe ich, das hoffe ich wirklich. Du siehst schon wieder so aus, wie zu dem Zeitpunkt, als du Pias Leben übernommen hast. Oh entschuldige.“

Mir waren alle Gesichtszüge entglitten.

„Pia wird weiterleben“, versuchte sie zu retten. „Sie wird in dir weiterleben, weil du sie nicht vergisst.“

Ja und sie erinnerte mich in jeder schlafenden Sekunde daran, dass sie mal da war. Ich sagte Elli noch, dass alles gut war, ging ins Loft, packte die Flasche und ein paar Wechselklamotten in eine Tasche und ging wieder zu Lucilias Wohnung zurück. Ich konnte nicht im Loft sein, wo mich jedes Staubkorn an Pia erinnerte.

Bei Luzilia in der Wohnung duschte ich schnell und ließ mich dann neben Luci ins Bett fallen. Ich küsste sie und ging dann von ihren Lippen tiefer und tiefer. Bald schon war ich an ihrer Scham und versenkte meine Zunge in ihr.

„Wie kannst du nach so einem harten Tag nur so unersättlich sein?“
„Wenn man so eine erregende Herrin hat, dann ist das einfach.“
„Bin ich deine Herrin?“
„Hier im Bett bist du es.“
„Weil ich mir da nie so sicher bin.“
„Auf der Baustelle muss einer wissen, wo die Reise hingehen soll, sonst versinkt alles im Chaos. Das weißt du doch?“
„Ja Baumeisterin.“
„So war es doch auch schon früher. Die Herren haben die Bauern geknechtet, damit es den Bauhütten gutging, um ihre Paläste zu errichten.“

Sie lächelte und das nicht nur, weil ich ihr mit meinen Fingern durch die feuchte Scham strich.

„Aber keine hat mit ihrem Baumeister geschlafen“, bemerkte Luci.
„Ich weiß nicht genau, aber da gab es einige Königinnen, die sich den einen oder anderen Ausritt gönnten und das eher auf den Stallmeistern als zu Pferde. Warum nicht auch der Baumeister, wenn ihnen danach war?“
„Dann leck mich jetzt, Meisterin. Zeig mir dein Handwerk.“

Ich kam ihrem Wunsch nach und grub mit meiner Zunge wieder zwischen ihren Lippen. Zusätzlich steckte ich meine Finger in ihre Grotte und meinen Daumen in ihren Anus und rieb so über die dünne Wand, die beides verband. Sie kam super heftig auf meiner Hand.

Als ich sie schlafend wusste, stand ich wieder auf, nahm aus der Flasche eine Dosis und fuhr mit meinen paar Sachen, der Flasche und einigen Pizzastücken zurück zur Baustelle. Dort war ich alleine, was mir aber egal war. Oben im Raum waren bereits die Karaffen für die Bar eingelagert und einige Utensilien für die Blutbank. Einer der Vampire hatte mir das erklärt. Es gab Donoren, denen ging einer dabei ab, sich vorzustellen, wie sie nackt in einer Art Lagerraum lagen oder hingen und sich dabei vorstellten, wie im Thekenbereich ihr Blut genossen wurde. Hauptsächlich handelte es sich dabei um männliche Donoren. Weibliche standen eher auf das geküsste Saugen. Der Biss des Vampirs. Jedenfalls hatte ich sehr viele kleine Fläschen zur Verfügung. Darin füllte ich meine Wachdroge um. Im Bereich, der später nur für mich, Lucilia und Freunde zugänglich sein sollte, baute ich in den Boden eine geheime Kammer ein. Hier war zwischen den Abwassertanks noch genug Platz. Und da die Jungs mit der Hebevorrichtung schon fertig waren, würde auch niemand mehr dort nachschauen. 996 Dosen hatte ich noch. Das sollte eine Zeit lang reichen.

Es war früher Morgen, als ich alle Wände im unteren Bereich fertig hatte und auf die ersten Helfer wartete. Heute würden alle Räume in Schwarz lackiert und der Fahrstuhl repariert werden. Tommy sah mich aufmerksam an und fragte mich, ob ich die ganze Nacht dagewesen sei. Ich log ihn an und ich sah, dass er es wusste. Er antwortete aber nicht. Wir schwangen sechs Stunden lang mit allen die Pinsel, bis der Bunker innen und außen Schwarz war. Ein Fensterbauer kam und baute die Türen und Fenster ein, die ich bestellt hatte. Er hatte auch die Einsätze für die Löcher, die ich in das Dach des Bunkers gebohrt hatte und wo sich alle gefragt hatten, wofür die seien. Als es dann dunkel wurde, der Nebel aus den Sümpfen aufstieg und ich das Licht anmachte, konnten es alle sehen. In den Nebelschwaden waberte ein riesiges rotes Ankh.

„Ich habe doch gesagt, das wird cool“, sagte Lucilia, die mit weiteren Helfern kam. Scheinbar wollte sie mir eine Standpauke halten, aber beim Anblick des Ankh im Nebel war das vergessen. „Ich wollte dich abholen.“
„Ich bleibe hier über Nacht, kannst du für alle Pizza besorgen?“
„Du willst hier schlafen?“
„Die Dusche ist fertig, die Matratzen sind da. Das Geschirr für die Speiseebene ist da. Die Klos funktionieren. So ist es hier fast so gemütlich wie zuhause.“
„Dann bleibe ich auch hier.“

Das war mir wiederum nicht so recht, aber ich konnte es ihr nicht verwehren. Als die Pizza kam, sortierte ich die Donoren von den Vamps. Ich nahm ein Messer und stelle mich vor die Blutsauger.

„Ich und meine Herrin haben euch versprochen, dass ihr eine besondere Zutat erhaltet“, ich stellte mich hin und schnitt mir mit dem Skalpell in den Arm. Sofort tropfte Blut, mit dem ich ihre Pizza veredelte. Meine Herrin saugte den Rest, bis die Quelle versiegte und ich sie mit einem Pflaster überklebte. Damit hatte ich an diesem Abend viele von ihnen glücklich gemacht. Und sie machten noch extra für mich eine Nachtschicht, was aber eher daran lag, dass ich ihr Wasser etwas gestreckt hatte. Eine Zehntel Dosis reichte da schon. Es war jetzt die fünfte Nacht nach dem Traum von Pias Ende. Und noch immer sobald ich die Augen schloss, sah ich sie.

Ich lag wach neben Tommy und Lucilia, mit denen ich gerade aufregend geilen Sex gehabt hatte. Tommy Schwanz in meinem Mund. Lucilias Zähne in meiner Scham, während ihre Zunge meinen Kitzler massierte. Ich wusste nicht, wie oft ich gekommen war. Aber ich hatte in der Zeit Pia nicht gesehen. Keine mahnenden Blicke. Die Matratzen waren noch etwas leer, aber durchaus gemütlich. Morgen würden sie allerdings unter Latex verschwinden.

Als ich sicher war, dass sie wieder schliefen, ging ich nach oben und schaute mir an, was Tommy für die anderen Räume geplant, und in der Schreinerei für uns hatte bauen lassen. Ich wusste, dass sein Meister eine CNC-gesteuerte Fräse hatte und sah nun Gothikornamente in den verschiedensten plastischen Ausführungen. Damit würde das Innere der Räume bald aussehen, als hätte einer den Kölner Dom nach innen gestülpt. Opulent und zur gleichen Zeit praktisch. Er verstand sein Handwerk, er verstand es wirklich. Ich würde die nächsten Tage sehr lieb zu ihm sein.

Ich sah mir die Pläne der Elektriker an und sah Kilometer an Kabeln. Ich sah mir die Pläne des Installateurs an und sah das gleiche in Rohren. All das war in einer Datei zusammen gefasst, die Linaria hieß. Ich wusste, dass es eine Donorin von einem der Vampire war und sie war Innenarchitektin, frisch von der Uni. Ich würde ihr sagen, dass sie viele Fotos machen solle. So eine Arbeit und vor allem in der kurzen Zeit, war die Werbung, die man als Newcomerin brauchte.

Die restliche Nacht bohrte ich Löcher in die Deckenplatten, Sternbilder für drei Ebenen der Disco. Erfundene und Echte. Und noch einige dazwischen. Ich klebte LED-Streifen in die weißlakierten Särge, die wir unter die Decke hingen. Ich hängte in der Disco die Spotlights in die Halterungen und baute die Laser auf. Am morgen und nach der nächsten Dosis tat ich so, als wäre ich das frisch aufgewachte blühende Leben. Ich nahm LKW-Ladung um LKW-Ladung entgegen und sagte den Helfern, wo was hinzukommen sei. Ich blieb den ganzen Tag im Bunker und schob nur Menschen hin und her.

Lucilia kam irgendwann mit einem Menschen wieder, der noch fertiger aussah, als ich mich fühlte: Nancy. Sie zitterte und war vollkommen fahrig. Sie sah aus, als wenn sie einen Boxkampf hinter sich hatte. Ihre Arme waren eine Landschaft der Verzweiflung. Und sie konnte mich aus irgendeinem Grund nicht ansehen. Ich teilte sie zum Kissenbeziehen ein. Das war einfacher als Kabel ziehen oder Möbel zusammenschrauben.

Pizza wurde für die anderen der beste Freund. Ich stellte komplett auf Flüssignahrung um und trank nur noch Shakes. Da viel nicht auf, dass ich mir immer wieder etwas hineingoß. Den meisten zumindest. Nancy erwischte mich.

„Was ist das?“, fragte sie und ihre Stimme verriet ihre Gier.
„Das ist, denke ich, nichts für dich.“
„Du nimmst hier Stoff und gibst nichts ab? Soll ich es deiner Herrin sagen?“
„Der sage ich es selber früh genug. Und nochmal, der Stoff ist nichts für dich.“
„Ich werde es allen sagen, wenn du mir nichts davon gibst.“

Ich sah Nancy sehr ernst an.

„Wenn ich dir das gebe, dann wirst du mich hassen.“
„Ich hasse mich selber, mehr als ich andere hassen kann. Ich habe ein Kind an die Nadel gebracht, nur um mich selber zu retten. Ich habe mich verkauft und verkaufen lassen nur für das blanke Leben. Das kann ich nie wieder gutmachen. Nie wieder und jetzt: Gib. Mir. Den. STOFF.“

Ich gab auf. Ich wusste, dass das, was gleich passieren würde, meine Kraft übersteigen würde. Ich hatte gesehen, dass sie sich den ganzen Tag schon am Vodka bedient hatte, um irgendwie aus ihren Gedanken zu kommen. Zwei Flaschen hatte sie getrunken. Die Dosis, die ich ihr gleich gab, würde das mit einem Schlag auf null setzen, wie fünf Espresso am Morgen.

Ich zog mich aus.

„Was soll das?“
„Ich möchte meine Sachen heile lassen, wenn du gleich auf mich losgehst.“
„Willst du es mir nicht geben?“
„Doch und du wirst dann auf mich losgehen.“
„Ich will nur vergessen.“
„Dann ist das die falsche Droge. Glaub mir.“
„Quatsch nicht und gib her.“
Ich reichte ihr eine Ampulle, die sie mit einem Schlag herunterschüttete. Es dauerte Minuten, bis ihr klar wurde, dass nicht vergessen die Wirkung der Droge war, sondern volles schmerzhaftes Bewusstsein. So clean wie gerade war sie wohl seit Monaten nicht mehr. Sie sah mich aus blutunterlaufenen Augen an.

„Was hast du mir gegeben?“
„Das, was ich nehme, um vor meinen Dämonen zu fliehen. Dämonen, die in meinen Träumen auf mich lauern und mich dort verspotten. Und deshalb schlafe ich nicht mehr. Diese Droge macht clean und wach.“
„Ich will das nicht. Sag mir, dass das nicht wahr ist.“
„Doch. Und jetzt wirst du mich angreifen.“

Ich schloss die Augen und wartete, aber es passierte nichts. Stattdessen sah ich, als ich die Augen wieder öffnete, wie Nancy zusammengesunken in den Kissen hockte. Sie heulte, oder zumindest versuchte sie es, aber die Last auf ihrer Seele schien zu groß zu sein und die Erinnerungen stürmten alle auf sie ein. Ich berührte sie an der Schulter, was sie aufschreien und von mir weg kriechen ließ.

Ich folgte ihr und fasste wieder nach ihr. Sie glühte förmlich. Ich hoffte, dass ich ihr mit der Droge jetzt keinen Schaden zugefügt hatte, denn sie fühlte sich wie 50 Grad Fieber an und sie schrie aus vollem Halse. Dass keiner kam, zeigte mir, wie gut isolierend die Wände waren. Ich zog sie mit mir zur Dusche, wo ich sie unter kaltes Wasser stellte. Ich zog sie komplett aus, bis ich das ganze Unheil ihres Lebens sah. Sie war dürr, man sah jeden Knochen. Ihre Arme waren komplett zerstochen und es ging an ihren Füßen weiter. Sie hatte wohl kaum noch gute Venen im Arm gefunden.

Sie heulte jetzt wirklich, wollte nicht mehr. Sagte, ich solle sie lassen. Gehen lassen. Flehte um ihr Leben und ich war mir sicher, dass sie nicht mich in dem Moment sah. Ich zog sie unter der Dusche hervor und wickelte sie in ein Handtuch. Danach legte ich sie in die Kissen, die sie den ganzen Tag bezogen hatte. Dort endlich wurde sie ruhiger.

„Willst du es erzählen? Willst du mir sagen, wie aus der Pilotin die Süchtige wurde?“
„Nein, ich kann nicht.“
„Dann erzähle ich dir eine Geschichte.“

Ich lag da und erzählte ihr von meiner Dämonin, die eigentlich ein unschuldiges Mädchen von achtzehn Jahren war, das ich zuerst zu wenig beschützt und dann auch noch verloren hatte. Die irgendwo im Outback erst in einem Puff in einer Mine und anschließend im Nirgendwo nackt zu Tode gekommen war, während ich Sex und ein gutes Essen genossen hatte. Wie sie in der Nacht zu mir gekommen war und sich verabschiedet hatte und ich nichts mehr hatte tun können.

„Ich habe meinen Phönix verraten“, sagte ich ihr.
„Ich habe sie getötet“, sagte Nancy zitternd und ich erstarrte.
„Was?“
„Er hat mich dazu gezwungen. Andrew. Sie oder ich.“
„Zu was hat er dich gezwungen?“
„Sie an die Nadel zu bringen. Er hat mich danach freigelassen. Nach all der Zeit war ich wieder frei. Aber es war die Hölle. Wie jetzt, es ist die Hölle. Es ist Schmerz. Er läuft durch meine Adern, durch meinen Magen, über meinen Haut. Er ist nicht erträglich und er lässt mich nicht los.“

Und dann war sie weg. Ich hatte sie noch fragen wollen, irgendetwas, aber ihr Geist hatte es nicht mehr ertragen. Alles nicht mehr. Sie atmete noch, aber das war auch alles. Hatte ich sie jetzt getötet? Ich wusste es nicht. Ich brachte sie hinter die Bar und legte sie auf eine der Liegen. Ich überlegte kurz und holte dann Lady Silka. Ihr sagte ich, dass Nancy Donorin sei und unbedingt die Anlage testen wolle. Sie solle ihr die Nährlösung anlegen und den Blutschlauch. Sie würde am Eröffnungstag draußen in der Bar hängen und allen ihr Blut spenden. Und dann ließ ich sie zurück. Sie hatte Pia auf dem Gewissen. Sie hatte meinen Phönix getötet. Direkt oder indirekt.

Ich ging nach oben, wo ich Lucilia wusste. Sie saß mit anderen Vampiren in den ersten Sitzgruppen, die in der Cafeteria fertig waren. Ich schob die Speisen beiseite und legte mich vor allen offen hin. Dann sah ich meiner Göttin der Nacht entgegen.

„Das Mahl ist bereitet Herrin. Genieße es.“
„Jac, willst du wirklich, dass ich dich teile?“
„Ja Herrin. Teile mich.“

Und dann spürte ich, wie sie mich bissen und an mir leckten, wie sie aus den Einstichen das Blut herausquetschten, um es abzulecken oder wie sie es direkt aus der Quelle saugten. Lucilia hatte meine Schenkel geöffnet und ihre Zähne wieder zwischen meinen Lippen versenkt. Sie fistete mich dabei und trank meinen Lustsaft, der mit dem Blut vermischt war.

Der Schmerz war intensiv, die Lust war es auch. Ich hatte mir ja mit Nancy zusammen eine Dosis gegeben. Es war die Strafe an mich, dass ich Nancy da unten zur Beute dieser Leute gemacht hatte. Was ihr widerfuhr, sollte auch mein Weg und vielleicht mein Ende werden. Ich hatte es wie Nancy verdient.

Lucilias Zunge brachte mich um den Verstand und bald war sie über mir und etwas anderes war in mir. Ich wurde gefickt, meine Vagina wurde gedehnt von einem Glied, von dem ich jeden einzelnen Millimeter in mir spürte. Ich hätte gestöhnt, wenn Lucilia nicht meine Lippen verschlossen hielt und mit ihrer Zunge meine umkämpfte. Ich weiß nicht mehr, wann es endete. Aber ich war mehr als einmal heftig gekommen.

Ich träumte wieder. Ich war in Antons Höhle. David war da und Pia. Sie sprachen miteinander, aber ich war außen vor. Pia sah durch mich durch. Ich fand es tröstlich, dass sie mit ihm dort war. Besser als ein namenloses Loch in der Wüste. So war sie fast bei mir, auch wenn sie nicht mehr war. Vielleicht half ihr David und Anton die andere Seite zu finden. Ich hoffte es so sehr.

David sah mich, sagte aber nichts. Er kam zu mir und sagte, es sei nicht meine Schuld. Ich solle mich beruhigen, alles würde wieder gut werden. Ich schrie ihn an, was soll denn noch gut werden? Pia ist tot. Da wird nichts mehr gut. Ich spürte, wie ich gerüttelt wurde und dann war ich wieder auf diesem Tisch. Man hatte eine Decke über mich gelegt und ein Kissen unter den Kopf geschoben. Tommy hatte mich geweckt. Es war schon wieder Morgen.

„Ich bin mir nicht sicher, ob mir gefällt, was du machst“, sagte er.
„Es ist doch alles gut.“
„Du steigerst dich hier zu sehr rein. Das bist nicht mehr du.“
„Ich bin noch die gleiche Jac. Nur baue ich keine Ornamente für Surfbretter oder plane Ladenlokale um. Diesmal lasse ich eine Disko umbauen. Das ist nur eine andere Baustelle. Wenn sie fertig ist, kommt das nächste Projekt.“
„Darum bist du hier? In Australien?“
„Ich bin nach Australien gekommen, um einer Familie zu helfen. Der Familie Gamler. Als Au pair. Nur das ich im ersten Monat von der Familie nichts gesehen habe. Lucilia ist die Tochter der Familie. Mero Gamler der Sohn. Auch wenn die beiden etwas groß sind, helfe ich zumindest einem der beiden.“
„Du bist die erste Au-pair, die ihrer Gasttochter eine Disko baut.“
„Für eine Prinzessinnensandburg ist sie leider schon zu groß“, grinste ich.

Ich ging in das Untergeschoss und zog mich nach einer Dusche wieder an. Ich nahm eine Dosis und machte mich wieder ans Werk. Ich spürte dabei die Einstiche der Nadeln, an denen die Vamps gestern gesaugt hatten. Ich dachte große Wunden zu finden, doch es waren nur ganz kleine Punkte an meinem Körper.

Heute bauten Tommy und andere die ganzen Elektorgeräte ein, die wir aus einer Geschäftsaufgabe aus Altersgründen erstanden hatte. Der Mann sah traurig aus, als drei Herde, zwei Waschmaschinen und 15 Kühlschränke seinen Laden verließen. Das Ende einer Ära, sagte er und das seine Tochter lieber Schmuck verkaufe statt Elektrogeräte. Ich nahm ihn in den Arm und sagte, dass es auch ein gutes Geschäft sei.

Dann wurden die Ornamente zu den Schränken geliefert. Immer mehr Verzierungen verwandelten die bis dahin eher kahlen schwarzen Wände in fazettenreiche Skulpturen. Lucilia bekam in ihrem Reich einen ausladenden Thron aus Totenschädeln und leuchtenden blauen LED-Leuchten darin, die sich zu bewegen schienen. Es sah so aus, als würden einem diese Augen folgen. Tommy hatte sich selber übertroffen.

In dieser Nacht verwöhnte ich ihn dafür. Ich gab ihm sogar eine Dosis von dem Mittel, dass er es so richtig spürte. Als Dank fickte er mich wie ein wilder Stier und ich hielt mit. Dass er mich an den Haar zerrend in den Arsch fickte, war ebenso erregend, wie dass ich sein hartes Glied bis in meinen Rachen schluckte, während er meine Muschi ausleckte. Wann genau wir damit aufhörten, wie oft er meinen Rachen, meine Möse oder meinen Arsch mit seiner Sahne benässte. Keiner mochte es zählen. Am Morgen jedenfalls hatten wir wenige Stunden Schlaf. Zu viele für mich, weil ich wieder Pia sah.

Ich hatte genug, ich wollte nicht mehr. Wenn sie mich schon quälte, dann sollte es in der Endgültigkeit sein. Wir waren so gut wie fertig. Stella hatte ich seit Tagen nicht gesehen. Elli auch nicht. Sie vermissten mich scheinbar auch nicht. Also wenn ich jetzt Enden ließ, wem machte das schon? Hier an diesem Ort würde es ein letztes Mal einen Sinn machen.

Lucilia kam mit einer Frau zu mir, die eine Kamera um den Hals trug. Sie sagte, dass sie Aufnahmen für einen Flyer machen wollte und dafür alle mal kurz unten in den Kissen bräuchte, nackt. Bis auf Luci, die solle noch was tragen. So versammelten sich bald zwanzig Donoren und ein Paar Herren in der Kissenlandschaft. Die Fotografin kam mit einer Flasche und träufelte überall Blut auf uns, bis ihr gefiel, was sie sah. Danach machte sie zwanzig Fotos und wir waren entlassen. Die anderen beschäftigten sich noch etwas mit dem gegenseitigen Blutablecken und dann konnten wir weiter die Räume befüllen.

Die im Schlachthof von Brisbane schauten ziemlich schräg, als wir je 100 Liter Blut von Schaf, Kuh, Schwein und Emu bestellten. Aber der Preis war günstig. Wir hatten fast alles zusammen. Ich hatte es mit der Hilfe aller geschafft In nur wenigen Tagen hatte ich aus einer WWK II Ruine eine Vampirclub der besonderen Art gemacht. Es wurde Zeit, diesen mit Leben zu füllen.

Ich wurde von meinem Telefon aus den Überlegungen gerissen.

„Hallo Jac“, hörte ich die Stimme von Maxime Taylor und sah ihr grinsendes Gesicht.
„Guten Abend, Maxime“, versuchte ich möglichst locker herüberzukommen. „Hast du wieder Sehnsucht? Oh, du bist ja in der Bar. Grüß Sally von mir.“
„Auf dich habe ich immer Lust, das weißt du doch“, sagte sie.

Sie machte eine Pause und sah nach jemanden.

„Ich habe hier jemanden, der dir gerne guten Abend sagen möchte.“

Ich sah einen fliegenden Kamerawechsel, der in einem Hemd endete. Ich sah nichts.

„Hey, ich sehe nichts. Wer ist denn da?“

Ich hatte eigentlich keine Lust auf solche Spielchen. Ungeduldig sah ich in auf das Bild, dass sie sich verändern möge. Es bewegte sich etwas und dann hörte ich eine Stimme, die mich im Mark traf.

„Jac, es tut mir so leid.“

Ich ließ das Handy fallen. Das war Pias Stimme. Ich war nicht mehr in der Lage, etwas zu tun. Ich hörte die Stimme von Maxime, die sagte, dass sie weggerannt sei und ich ihr einen Moment geben solle. Aber ich rannte selber weg. Hatte ich ihren Geist jetzt schon in meinem Handy? Schlief ich? War ich wach? Ich drehte mich um und hob es auf. Keine Verbindung wurde angezeigt. Ich musste im Stehen geträumt haben. Das bedeutete, meine Dosis lief ab. Ich musste nachlegen, sonst würde ich wieder schlafen. Mit zitternden Händen öffnete ich das Fach, wo schon eine deutliche Ecke fehlte. Hatte ich wirklich schon diese Menge verbraucht?

Ich nahm eine Dosis und zitterte danach nochmehr. Ich kam mir wie ein Junkie vor, der sich auf einem Antitripp befand. Nicht der Rausch war das Ziel, sondern die Zeit danach, wenn man es nicht abwarten konnte, den nächsten Schuss zu bekommen. Die Strafe für die kurze Zeit des Highgefühls. Der lange anhaltende Schmerz, bis man genug zusammen geraubt, zusammen geschnorrt oder sich genug verkauft hatte, um sich den nächsten Schuss Glückseeligkeit zu leisten. Ich nahm eine Droge, um mich selber für das unverdiente Glück zu bestrafen und erlebte das Leid.

Ich ging danach durch die Räume. Es waren nur noch Kleinigkeiten zu erledigen. Hier noch ein paar Kabel verbinden, da noch ein Paar Ornamente verschrauben. Kerzen verteilen, die Lüftung kontrollieren. Die Elektronik checken. Das Catering abstimmen. Die Bedienung ein letztes Mal instruieren, dass es zu Blut und Sex kommen konnte und dass sie nur im Notfall eingreifen durfte und das dann vehement. Dann war es soweit.

Wir waren fertig.

Es konnte beginnen.

Drei Ebenen mit allem, was das Vampirherz höher schlagen ließ. Auf der obersten Ebene der Eingang, die Garderobe und das Restaurant. Aus dem Rondel des Schießschachtes, in dem vorher das Rohr der Kanone schwenken konnte, hatte man einen Blick auf die Skulpturen des Schmieds und konnte sich mit Blutcocktails, Blutmuffins, Spagetti mit Blutsauce, Blutpudding und Blutbrot auf tierischer Basis in den Abend einstimmen. Für das zehnfache gab es auf Wunsch das ganze Vegan und frisch vom Donor, es sei denn, man brachte seinen eigenen Spender mit.

Darunter glänzte die Disco in Edelstahl und Lack. Lasershow und Lichtanlage brachten die tanzwütigen Blutsauger in Schwingungen. Für den ersten Abend hatten wir einen der angesagtesten DJ gewinnen können, beziehungsweise Lucilia hatte ihn für einiges Geld überredet. Die Blutwerfer waren mit Kunstblut auf Himbeersirupbasis gefüllt. Das lief besser durch die Leitungen und klebte schöner an den Körpern. Es sah echter aus als echtes Blut und roch besser.

Ganz unten war der Innercircle. Nur die echten Bluttrinker kamen hier rein. Wer kein Blut gab, kam nicht durch die Tür. Ein Schnelltest zeigte, ob man clean war und ob man sich zum Spenden eignete. Jeder konnte spenden, keiner musste. Ich hatte nicht vor, ihnen wirklich eine Wahl zu lassen. Keinen von denen, die in den nächsten Tagen den Club betraten. Ich würde ihnen allen das Mittel geben und sie würden ihre Hemmungen verlieren. Sie würden übereinander herfallen und über mich. Einer der geilsten Abgänge überhaupt.

Hinten bei Lucilia, meiner Göttin der Nacht, der Leidenschaft und Extase würde mein Elend enden. So würde es sein.

„Lasst die Show beginnen“, sagte ich.
„Willst du dich nicht umziehen“, fragte Lucilia in einem streng wirkenden Gothikkleid, was das meiste von ihr verbarg, bis auf die weiß geschminkte Schulterfreiheit. „Du trägst noch immer den verdreckten Bauanzug.“
Ich sah an mir runter und nickte: „Da habe ich wohl meinen eigenen Auftritt vermasselt.“
„Am liebste würde ich dich von Anfang an hinten in meinen Raum einsperren und dich zum Schlafen zwingen. Aber ich habe das Gefühl, dass dies nicht klappen würde.“
„Da könntest du recht mit haben.“

Ich ging nach unten und duschte mich. Danach zog ich mir schwarze Leggins und ein schwarzes enges Oberteil an. Ich nahm weiße Tünche und schmierte sie mir auf Hände, Füße und den Kopf. Mit schwarzem Staub unterstützte ich die Wangen und die Zwischenräume meiner Gliedmaßen. Ich malte mir die Augen schwarz. Meine Lippen und das innere meines Mundes färbte ich auch Schwarz und so sah ich dann wie der lebende Tot aus.

„Oh Gott, Jac“, sagte Tommy, als er mich erblickte. Er hatte sich in eine Art Adeliger des achtzehnten Jahrhunderts verwandelt und sah richtig gut aus. „Der Tod steht dir gut.“
„Das hoffe ich doch“, sagte ich und sah zu den ersten Gästen, die unsere Partybus jenseits der Brücke ausgespuckt hatten und nun durch den Sumpf zu uns liefen.

Es war von allem etwas dabei. Auch einige, die aufgrund ihrer eher bunten Bekleidung nicht so recht passten. Sie alle bekamen einen Umtrunk für den Beginn. Eine Bloody Mary in vegetarisch oder tierisch, wie es ihnen gefiel. Hinten in der Bar hingen die ersten drei Donoren des heutigen Eröffnungsabends, zwei Frauen und ein Mann, falls jemand eine Original Mary oder einen Original John bestellten. Ab morgen würde es das nur noch im Innercircle geben. Ich stellte mich hinter die Theke und half beim Bedienen.

Ein Mädchen, dass in ihrer eher bunten Aufmachung vollkommen fehl am Platz aussah, stand mit großen Augen vor der Theke. Sie sah auf den nackten Mann, der hinter mir hing und dessen Glied steil in den Raum stand.

„Ist das eine Puppe?“, fragte sie.
„Warum denkst du das?“
„Ihr habt doch nicht wirklich echte Menschen hier hängen …?“
„John? Brauchst du was zu trinken?“, fragte ich den Mann.
„Nein, Herrin Jac. Noch ist alles gut.“
„Würdest du dem Mädchen einen Ausgeben?“, fragte ich weiter.

Er sah zu dem Girl und nickte dann. Ich öffnete den Hahn in seinem Arm und ließ ein paar Tropfen in das Glas fallen. Dann drehte ich mich zu dem Mädchen um. Die sah dem Glas mit großen Augen entgegen. Ich füllte noch eine Pipette der Droge dabei und etwas Wasser und stellte die Mischung vor sie.

„Ein Geschenk des Hauses“, sagte ich.
„Das ist jetzt echt Blut?“
„Ja die Dosis kostet heute 50 Dollar. Es ist echt wertvoll.“
„Und wenn ich das trinke, dann werde ich zum Vampire?“
„Ich dachte, das bist du schon? Auf der ersten Einladung stand Vampires only. Für die Donoren wird gesorgt. Da ich deinen Herren oder deine Dame nirgends sehe, gehe ich von der Annahme aus, dass du selber einer bist.“
„Ja stimmt, ich bin alleine hier und ich bin ein Vampir“, fügte sie hastig hinzu. Dann trank sie das Glas in einem Zug aus. Ich beobachtete die Reaktion. Sie bekam sofort leuchtende Augen. Die Droge wirkt bei ihr fast augenblicklich. „Wow. Das passiert also, wenn man Blut trinkt?“
„Sieht so aus.“
„Kann ich noch etwas haben?“
„Hast du 50 Dollar?“
„Jetzt kostete es was?“
„Aber natürlich, glaubst du ich habe John hier zum Spaß aufgehängt? Er will auch was dafür haben, dass wir ihn hier so präsentieren.“

Ich ging zu den anderen Barleuten und erklärte ihnen, dass sie allen, die von den Original Marys und den Original Johns tranken, eine Pipette der Substanz bekommen sollten und erklärte es als Verdaungshilfe. Und wenn zu viele kämen, sollten sie mit den Preisen nach oben gehen. Kontinuierlich. Danach schnappte ich mir die Kleine und fuhr mit ihr in die noch leere Disco, wo noch ein Band lief und sich der DJ langsam fertig machte.

Ich ließ ihn die ultra lange Version von Marylin Mansons Depechmode Cover Sweat Dreams spielen und bestellte anschließend Stripped. Dann bewegte ich mit ihr zusammen auf der Tanzfläche. Wir waren noch alleine, als ich begann, ihre Bluse zu öffnen, um anschließend ihre kleinen Tittchen aus den Körpchen zu holen, um an ihren Knospen zu spielen.

Ich war es nicht mehr, als die ersten Noten von Stripped anliefen und ich beide Hände hinten in ihres Hose hatte und sie langsam nach unten drückte. Sie war schon komplett in den Gefühlen der Extase gefangen und ließ mich gewähren. Mindestens eine Person der neuen war ebenfalls auf der Droge, denn ich sah ihn heftig seine Donorin angehen, die so viel Anhänglichkeit noch versuchte, abzuwehren. Wurde Zeit, dass ich ihnen zeigte, was hier Fakt war.

Mit einer schwungvollen Bewegung riss ich meiner kleinen Vampirin die Bluse vom Körper und warf die Fetzen in die Ecke. Dann ging ich vor ihr in die Knie und riss ein Loch in ihre Leggings und versenkte meine Zunge in ihrer Scham. Sie bekam fast augenblicklich einen Orgasmus, was ich begierig aus ihr saugte. Ich winkte die umstehenden Männer zu mir und sagte ihnen, sie sollen sie ficken, sie bräuchte das jetzt. Und um das zu unterstützen, holte ich bei allen die Schwänze heraus. Nicht lange und die Kleine wurde von zwei von ihnen im Sandwich stehend gefickt und ging zwischen ihnen vollkommen ab.

Die anderen verloren dadurch auch sehr schnell die Hemmungen und das lockte immer mehr zu der wilden Orgie auf der Tanzfläche. Ich ging wieder nach oben und küsste Lucilia. Sie sah mich an, weil sie den fremden Geschmack schmeckte.

„Hattest du schon einen Snack?“
„Ja Herrin. Ein süßes kleines Kind auf der Tanzfläche. Hat gesagt, dass sie eine Vampirin ist und hat einen Blood John bekommen. Sie ist darauf voll abgegangen. Damit würde ich sagen, dass sie den Test für den Innercircle bestanden hat.“
„Ah, du sammelst schon.“
„Natürlich Herrin. Nur die besten für euch.“
„Steht Tommy auch auf deiner Liste?“
„Aber natürlich, Herrin. Ich sammele doch nicht nur Mädels.“

Jetzt kamen pro Stunde 50 bis 60 Leute in den Bunker und es wurde richtig voll. Nach drei Stunden sahen die Gäste, dass wir die Donoren in der Bar wechselten und neue aufhingen. Diesmal waren es zwei Herren und eine Dame. Die Benutzten kamen zur Erholung in die Blutbank. Lucilia machte einen immer gelösteren Eindruck und auch ich ließ mich immer mehr in die Stimmung fallen.

Bald würde es nicht mehr auffallen, wenn ich verschwand. Immer mehr der Vampire genossen das Blut mit Zusatz. Donoren, die ich für den Innercircle auswählte, bekamen es auch. Hier unten vielen bald alle übereinander her und benahmen sich vollkommen hemmungslos. Ich hatte, was ich haben wollte. Die Party des Jahrhunderts, die man noch seinen Kindern erzählen würde. Ich ging auf die Tanzfläche, wo ich die Kleine vom Anfang aus einem Dreier herauszog. Sie war am ganzen Körper nass vom eigene Schweiß. Sie war fast eine der einzigen geblieben, die sich dem wilden Sex hingegeben hatte. Trotz der Droge waren die meisten zu Prüde, um sich auf mehr einzulassen.

Sie zitterte, als ich sie in den Innercircle zog. Hier legte ich sie erst einmal zu einen angeritzen Donor, von dem sie sich stärken konnte. Ich gab Lady Silka die Anweisung, Nancy aus der Blutbank zu holen und an das Andreaskreuz zu hängen. Oben in ihre Seite floss eine Nährlösung, die auch Anteile eines leichten Beruhigungsmittels enthielten. Sie lächelte seelisch vor sich hin. Unten in ihrem Schritt hatte die Lady einen Ausgang gelegt, wo man ihr direkt das Blut entnehmen konnte. Sie war so ein wirklich erregender Anblick.

Ich hatte diesen Raum mit denen gefüllt, die uns beim Bau geholfen hatten. Dazu hatte ich für sie aus den oberen Räumen die gesammelt, die sich offensichtlich verirrt hatten und die nun hier als Donor oder Sub gute Dienste leisteten. Alles, was den Blutfetisch Ausleben wollte, war hier willkommen.

Ich ging in den hinteren Raum, wo Lucilia gerade von dem gedopten Tommy nach allen Regeln der Kunst gefickt wurde. Sie biss ihn dabei in die Schulter, was ihn dazu veranlasste, sie noch härter durchzunehmen.

Ich zog mich in der Dusche aus und schminkte nun meinen nackten Körper. Auch hier tünchte ich alles weiß und unterstütze dann die Rippenbögen mit schwarzen Schatten. Nun sah ich noch mehr wie der wandelnde Tod aus. So begann ich nun Opfer für den Harem der Göttin zu suchen. Ich lotste aus der Vorraum die schönen und die niedlichen. Den Vampiren, die keine hatten, besorgte ich Fangs, wie der Kleinen. Noch eine letzte Dosis der Droge und ich ließ mich zwischen ihnen fallen.

Hände tanzten über meinen Körper. Zungen fuhren über meine Haut. Schwänze drangen in mich ein und fickten mich. Ich war auf ihnen, unter ihnen zwischen ihnen. Keuchende Körper bildeten einen Cocoon der Lust um mich. Und immer wieder bohrten sich Zähne in meine Haut, um von mir zu trinken. Es war das wilde Leben am Ende aller Tage. Ich verlor mich in der Zeit.

Plötzlich war Lucilia bei mir und zog meinen blutenden Körper aus den Gewimmel der Körper an ihre Seite.

„Was hast du getan?“, flüsterte sie. Sie hatte auch das Glitzern. Auch ihr nun nackter Körper zeigte Spuren von Bissen. Das war eigentlich nicht ganz das, was ich wollte.
„Ich habe es euch allen gegeben“, sagte ich.
„Was hast du uns gegeben?“
„Das Mittel aus der Gruft. Ich habe es all denen gegeben, die Blut trinken.“
„Das Mittel, das wach macht? Und du hast es auch genommen?“
„Ich wollte nicht mehr schlafen. Nie wieder.“
„Warum nicht?“
„Weil ich sie immer wieder sehe. Ich sehe Pia und sie kann nicht in die andere Welt.“
„Was meinst du?“
„Weil wir ihren Körper nicht finden, nicht finden können. Sie verfolgt mich, weil ich sie verraten habe. Ich muss ihr folgen, damit ich sie führen kann. Raus aus der Zwischenwelt. Damit sie endlich heimfindet. Beiss mich, Lucilia, damit ich meine Bestimmung erfüllen kann.“
„Jac. Ich …“

Ich fasste sie an ihren Kitzler und brachte sie zur Extase. Ich versenkte meine Zunge in ihrem Mund und rieb meinen Körper an dem ihrem. Bald ging es nicht mehr von mir aus. Sie hatte übernommen und fickte mich auf ihrer Hand. Immer wilder wurde ihr Spiel mit mir und immer erregter wurde ich. Ich spürte mein Blut kochen und dann kam der Biss. Tief hatte sie ihre künstlichen Zähne in meine Schulter gerammt und saugte wie eine besessene an mir.

Ich sah andere auf uns zukriechen. Andere Vampire, wie die kleine, die ich auf der Tanzfläche verführt hatte. Sie wurden vom Saugen der Herrin angelockt und wollten auch etwas von der Beute, von mir, abhaben. Ich spürte einen Biss am Arm, weitere Zähne gruben sich in meine Beine. Ich freute mich, dass sie das Leben aus mir saugten. Ich war glücklich. Auch als ich danach von ihnen in den Kissen abgelegt wurde uns sie von anderen Quellen tranken, sah ich zur Decke. Ich sah, wie sich meine Herrin bekleidete und aus dem Raum ging.

Ich wollte aufstehen und ihr folgen, aber das konnte ich nicht mehr. Meine Glieder fühlten sich an wie unter eine Tonne Last. Meine Herrin war gut zu mir, sie brachte mir eine neue Gespielin. Sie war die absolute Wucht. Ich fragte mich, wo sich die Schönheit bisher versteckt hatte. Das Kleid, wenn ich so etwas tragen würde, würde mir diese Welt zu Füßen liegen und ich könnte mich als ihr Herrscher emporschwingen.

Merkwürdige Gedanken für eine, die dem Tod so nahe war. Ich spürte weiche Lippen auf den meinen und erkannte den Geschmack. Tränen flossen meine Wangen herab, weil ich wusste, dass dies der letzte Akt war. Zu viel Blut war aus mir heraus, zu wenig hatte ich nachgefüllt. Ich sah im Nebel David stehen, der den Kopf schüttelte.

„Du stehst auf die harte Tour, oder?“, sagte er.
„Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Du bist die Uru Labi. Sie ist die Laburi. Ihr seit beide einzigartig, aber du mit deiner Art versuchst schon wieder beide Rollen zu übernehmen. Lass Pia ihren Weg gehen.“
„Deswegen bin ich doch hier. Um ihn ihr zu zeigen.“
Wieder schüttelte er den Kopf.
„Vielleicht solltest du nochmal die Augen öffnen.“

Ich tat, was er sagte und sah, wie sich köstliche und schön rasierte Schamlippen auf mein Gesicht herabsenkten. Ich leckte diesen Kitzler, meine Zunge teilte die Labien und massierte Falte um Falte, was diese Frau, die mich so sehr an meine Pia erinnerte, über meinem Gesicht ergoß.

Dann wurde sie abgelöst und ich hatte ein letztes Mal meine Herrin über mir. Und Anna war bei mir … Nein … es war nicht Anna … ich war in der Zwischenwelt und das war Pia. Ich hatte sie schon einmal verwechselt, an dem Tag, als sie mich mit ihrer talentierten Zunge aus meinem Schlaf geweckt hatte. Meine Hände strichen durch ihr Haar und ich war so froh, dass sie nun bei mir war. Und es kam mir, ein letztes Mal. Ich sah ihr ins Gesicht. Meine Pia, meine Schwester, die Liebe meines Lebens. Und ich sah das Licht über ihr. Ich hatte es geschafft, von hier würde sie den Weg bestimmt allein finden.

Trotzdem war mein Herz voller Trauer.

Ich sah, wie sie verschwand und das Licht blendete mich. Ich schloss meine Augen und fragte mich, ob ich bleiben oder gehen sollte. Ich spürte in Gedanken Pia hinterher, doch ich fand nichts mehr.

„Oh Pia, es tut mir so leid, dass ich nicht mehr getan habe“, flüsterte ich. „Dass ich dich nicht mehr gesucht habe. Dass ich mich für dich so wenig angestrengt und so lange gewartet habe. Vergib mir.“

Ich sah, wie Schatten näher kamen und mit einem Mal war alles Schwarz. Vorbei, war mein Gedanke und ich glaubte zu lächeln.

Einen Kommentar hinzufügen

Klicken Sie hier, um einen Kommentar abzugeben