Pornotraum-Spezial IV - Bekenntnisse
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Pornotraum-Spezial IV – Bekenntnisse

Für alle treuen Leser meiner Geschichten (und vor allem für die Fans von Jaqueline) kommt hier ein kleines Sonderkapitel – und sei es nur, um zu beweisen, dass der Pornotraum nicht tot ist. Wann und wie es hiernach weitergehen wird, kann ich noch nicht absehen, aber ich hoffe zumindest, dass Jaqueline und Kitty euch bis dahin ein wenig die Wartezeit verkürzen können… 😉

„He, das kann doch unmöglich das Ende sein!“

„Was soll ich machen, der Akku ist gleich leer… Ich konnte ja nicht wissen, dass du mir deine ganze Lebensgeschichte erzählen willst!“

„Warum soll ich sie dir nicht erzählen? Vielleicht gewinne ich ja mal den Friedensnobelpreis, weil ich so viel Spaß und Freude verbreite. Oder ich heirate ganz überraschend den Kronprinzen von Finnland. Da könnte es doch praktisch sein, wenn schon ein Anfang für die Biographie gemacht ist!“

„Aha. Ja. Die Biographie. Genau.“ Kitty senkte die Kamera und warf Jaqueline einen schiefen Blick zu. Eigentlich hatte sie ihrer Freundin bloß ein paar Fragen nach ihren Eindrücken vom letzten Dreh stellen wollen – Bonusmaterial für die DVDs. Doch die sprudelige kleine Blondine war in Quassel-Stimmung – wie meist, wenn sie weder Sex haben noch essen konnte – und schien fest entschlossen, Kitty ausführlich über alle Details ihres sexuellen Erwachens und ihrer daran anschließenden Aktivitäten aufklären zu wollen.
Aber warum auch nicht? Sie hatten schließlich noch den ganzen Flug vor sich. Und ob der Akku nun irgendwann den Geist aufgab oder nicht, Jaqueline würde bis zur Landung in Deutschland ohnehin ununterbrochen weiter quatschen… Also konnte Kitty auch die Zeit nutzen und versuchen, ein paar interessante Geschichten aus ihrer Kollegin herauszukitzeln.
„Okay, dann aber bitte ein bisschen so, dass man vorne von hinten unterscheiden kann.“ Sie hob einhaltgebietend die Hand, als die zierliche junge Frau auf dem Nebensitz schon wieder ohne Punkt und Komma zu reden anfangen wollte. „Du kommst also vom Land…“, sagte sie, und bezog sich damit auf eine von Jaquelines früheren Bemerkungen. „Aber das wusste ich sowieso schon.“

„Günzheim an der Hunze.“ Jaqueline nickte gewichtig. „Weltberühmt für eingelegte Gurken und hübsche Mädchen. Oder zumindest für mich…“

Kitty unterdrückte ein Lachen. „Dann stimmt wahrscheinlich auch die Geschichte, dass du auf einem Traktor entjungfert wurdest!“

„Mensch, du bringst ja alles durcheinander: doch nur anal!“ Jaqueline verdrehte, verzweifelt über so viel Begriffsstutzigkeit, die Augen gen Himmel. „Also gut, wenn du es anders nicht verstehst, dann machen wir es eben so, wie du gesagt hast: alles schön der Reihe nach!“ Sie holte tief Luft, bevor sie erneut ansetzte: „Die ganz frühen Erlebnisse überspringe ich mal lieber. Sagen wir einfach: als ich 18 war, wusste ich bereits, dass ich Sex liebte. Nicht nur wegen der Gefühle, die ich dabei hatte – wobei die natürlich auch geil waren – sondern auch wegen dem, was Sex mit den Leuten um mich herum anstellte. Ich meine, ich stand einfach schon immer gern im Mittelpunkt, ich mochte die Aufmerksamkeit, ich mochte es, wenn sich alles nur um mich drehte. Und nun mochte ich es eben, wenn die Jungs verrückt nach mir waren. Und ich lernte schnell, wie man sie verrückt macht.“

„Was jetzt nicht so besonders schwierig ist.“ Kitty scheute sich nicht, Jaqueline schon wieder zu unterbrechen. „Wobei ich mir bei dir da allerdings schon ein paar Fragen stelle…“

„Wie meinst du das?“

„Na ja, du weißt, ich habe Fotos von dir gesehen… Von früher… Mit Brille und Zahnspange!“

Das blonde Mädchen tat vornehm beleidigt. „Okay, das gehört wirklich nicht hierher!“, sagte sie leicht pikiert. Ihrer guten Laune tat das jedoch keinen Abbruch: „In aller Bescheidenheit kann ich sagen, dass ich auch damals schon gut ankam bei den Jungs. Ich war beliebt. Ich war niedlich – trotz allem – und ich habe mich gerne gezeigt. Und die Jungs wussten, was sie an mir hatten.“

„Daran zweifle ich keine Sekunde. Im Klartext heißt das: du hattest einen gewissen Ruf, weil du gewisse Dinge gemacht hast, die andere Mädchen aus deinem Umfeld nicht gemacht haben.“

„Quatsch. Ich hatte einen gewissen Ruf, weil ich gewisse Dinge besser gemacht habe als alle anderen, so war das! Die anderen Landmädels standen ja auch nicht den ganzen Tag nur zum Gras fressen auf der Weide – zumindest nicht alle. Wir waren schon ein ziemlich neugieriger Haufen – an mich allerdings kam keine ran! Doch leider war die Qualität unserer gleichaltrigen männlichen Spielgefährten, sagen wir mal, nicht immer dem entsprechend, was wir uns erhofft hätten… Aber es gab natürlich auch Ausnahmen, und in der Anfangszeit war mir das sowieso egal. Da zählte allein das Spiel, die Aufregung, der Reiz des Neuen und des Verbotenen. Immer wenn die Blicke der Jungs an meinem perfekten kleinen Hintern oder meinen ständig spitzen Nippelchen hingen fühlte ich mich großartig. Immer wenn sie sich wegen meines pseudo-schüchternen Wimpernklimperns aufplusterten oder zum Trottel machten, hatte ich einen Mordsspaß. Und immer wenn sie wegen meiner unersättlichen kleinen Seidenmuschi oder meiner hervorragenden mündlichen Leistungen nach mehr bettelten, war das ein Sieg für mich.“

„Und wie war der Sex selbst?“

„Also, von meinem heutigen, durch die ständigen Höchstleistungen meiner Partner verwöhnten Standpunkt aus gesehen, könnte man natürlich sagen: durchwachsen. Zumindest für meine Ansprüche, die auch damals schon die Fähigkeiten vieler meiner männlichen Alterskollegen – und nicht nur der – überforderten.“

„Du hast dich schon immer gerne verwöhnen lassen, du kleines Luder!“

„Wer lässt sich denn nicht gern verwöhnen… Ich meine, nehmen wir einfach mal die eben erwähnte Traktor-Geschichte: es war Feuerwehrfest, wir waren beide ziemlich dicht, und beim rummachen auf Schlüters Hofeinfahrt hat mir Kai Schulze ihn dann hinten rein geschoben – angeblich rein versehentlich…“

„Auf einem Traktor?“

„Na ja,neben einem Traktor… es war auf jeden Fall ein Traktor in der Nähe. Aber, sei’s drum, Ich fand es auf jeden Fall extrem lustig – ich glaube, ich habe mehr gelacht als gestöhnt. Ein paar Tage später, bei der Wiederholung im nüchternen Zustand, war es dann allerdings weniger gut – was ausdrücklich an Drei-Minuten-Kai lag, und nicht daran, dass ich ein Problem mit Analsex habe.“

„Ist mir auch nie aufgefallen, dass du ein Problem damit hättest… War das schon immer so?“

„Ja. Ging immer ziemlich problemlos bei mir, auch zu Anfangs und auch mit den großen Jungs. Ich habe mir auch nie große Gedanken darum gemacht. Und dabei bin ich ja im ganzen eher klein… und auch immer noch total eng!“ Jaqueline lächelte kokett. „Aber um zur positiven Seite zurück zu kommen – es gab da natürlich auch ein paar Landburschen, die was drauf hatten: der süße Micha und der nicht ganz so süße Obertaler Ingo mit dem Pferdepimmel, der scharfe Olli mit dem Wahnsinnskörper von der Freiwilligen Feuerwehr, der mich an einem schönen Tag auf freiem Feld beglücken durfte, der dauergeile Freund von Steffi Hempels großen Schwester Paula, dessen Name ich vergessen habe, und zwei von Kai Schlüters älteren Brüdern – nicht der älteste, der war ’ne totale Katastrophe, die mittleren beiden meine ich. Oder der Niels zum Beispiel. Der war mit mir in einer Klasse, und wir waren schon befreundet, solange ich denken konnte. Zu meinem großen Entzücken stellte ich irgendwann dann fest, dass er nicht bloß total nett, sondern auch sehr begabt war, vor allem – aber nicht nur – mit seiner Zunge.“

„Und wie, meine Süße, kamst du dahinter?“

„Na ja, ich hab ihn mir eines Tages nach der Schule einfach gekrallt und bin mit ihm hinter die Hecken bei der Turnhalle. Er war immer so der beste Freund für mich, während ich mit praktisch allen anderen Jungs rumgemacht habe, und ich wollte nicht, dass er sich ungerecht behandelt fühlt… Ich hatte halt schon immer ein großer Herz, und war sensibel für die Gefühle der Menschen um mich herum. Und er, er war zuerst total schüchtern, und dann… also, als er gemerkt hat, wie er mich zum quietschen bringen kann, da hat er sich überhaupt nicht mehr gescheut, mich quietschen zu lassen… und zwar laut. So laut, dass wir irgendwann übereilt die Flucht ergreifen mussten, weil jemand nachschauen kam.“

„Deinem Erschauern nach zu urteilen, war er wirklich was besonderes.“

„Ooooh jaaaaa. Er entpuppte sich als ein wahres Naturtalent. Zuverlässig zur Stelle, wenn ich wieder mal rollig war – was praktisch ständig der Fall war – zärtlich, aber zunehmend selbstbewusst. Und er hatte, wie gesagt, keine Scheu mir ausführlich die Muschi zu verwöhnen. In dieser Hinsicht war er tatsächlich der beste, den ich je erleben durfte. Bis heute… Na ja gut, vielleicht liegt das daran, dass es neu für mich war, dass sich jemand für so was wirklich Zeit nahm… Für die meisten jungen Kerle ist das entweder lästige Pflicht oder Mädchengedöns, die meinen, sie könnten mit ihrem Schwanz alle Probleme lösen. Können sie aber oft nicht… Auch sonst klappte es ganz gut mit uns. Wir waren auf jeden Fall eine Weile zusammen – ganz offiziell, sozusagen. Sogar meine Eltern mochten ihn, die dachten, das ist jetzt endlich mal was solides. Ich erinnere mich da an dieses eine mal, da hat er mich bei mir im Zimmer auf meinem Bett geleckt, während meine Eltern direkt nebenan waren. Ich lag auf dem Rücken, den Rock hoch, die Beine auseinander, und mir ist fast der Kopf explodiert! Ich dachte ständig, wenn Mama jetzt reinkommt…“

„…dann freut sie sich bestimmt, dass ihre Tochter so einen zärtlichen Verehrer hat, der auf ihre Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Aber wieder ernsthaft: warum ist aus euch nichts geworden?“

„Hach, das frage ich mich auch manchmal… Aber eigentlich ist es ganz klar: ich mochte ihn wirklich sehr, sehr gern, und ich hatte viel Spaß mit ihm, aber ich war gerade achtzehn, und ich wollte noch so viel ausprobieren! Es gab da draußen so viel zu erleben! Und er redete schon so, als würden wir für’s ganze Leben zusammenbleiben. Während ich mich ausleben wollte, da plante er schon Verlobung, Hochzeit, Haus und Kinder.“

„Das heißt, er war letztendlich nicht genug für dich. Und du hast ihn beschissen.“

„Das klingt so grausam, wie du es sagst, aber ja, es stimmt – ich hab ihn betrogen, am laufenden Band. In der Großen Pause auf dem Schulklo, bei Parties in irgendwelchen Schlafzimmern oder Wandschränken oder Gartenhäuschen, in den Autos der älteren Jungs… Ich konnte einfach nicht widerstehen. Wenn jemand gut aussah und Interesse zeigte, dann konnte er mich haben, ruck-zuck… Ich meine, es war sogar ganz praktisch, beim Rumvögeln einen „festen“ Freund zu haben, hinter dem man sich verstecken konnte. Um für die Öffentlichkeit den Schein zu wahren, sozusagen. Und es hat mich einfach unglaublich gekickt, wenn ich auf dem Schulhof mit ihm verliebt Händchen gehalten habe, während mir noch der Saft von jemand anderen am Bein runtergelaufen ist… Aber letztlich mochte ich Niels zu sehr, und so hab ich es ihm hinterher immer gestanden. Und er hat dann immer total verständnisvoll getan – das war das schlimmste, seine großen, sanften, lieben Augen! Er dachte wohl, dass sei nur so eine verrückte Phase, und dass seine liebevolle Geduld mir irgendwann darüber weghelfen würde, und das wir für alle Zeiten zusammen glücklich sein würden…“

„Da kannte er dich dann wohl doch nicht gut genug.“

„Ich fürchte ja. Ich meine, ich hätte mir wirklich gewünscht, das es anders gekommen wäre. Ich hätte es ihm sofort verziehen, wenn er auch rumgevögelt hätte. Ihn dabei zu haben, mit ihm zusammen Abenteuer zu erleben, das hätte mich sicher total angetörnt… Aber so war er eben nicht drauf… Darum finde ich es auch total toll, was du mit Alex hast. Da werde ich immer ein bisschen neidisch… Nun gut, halten wir uns nicht länger daran auf, es ging also auseinander. Er war schwer getroffen, und ich habe es danach noch schlimmer getrieben als sowieso schon… Ich habe ihn mittlerweile, also seit ich von zu Hause weg bin, auch total aus den Augen verloren. Ich wünsche ihm natürlich alles Gute, und hoffe wirklich, dass er glücklich ist – ich glaube, er war wirklich verliebt in mich, und wer auch immer ihn heute genießen darf, sie sollte ihn verdammt noch mal besser zu schätzen wissen als ich!“

„Ja, das finde ich auch… Aber abgesehen von deinem ganz persönlichen Liebeskummer, wie hat sich eigentlich die ganze Rumvögelei, sagen wir mal, auf deinen Ruf ausgewirkt? Und dann hast du bisher nur vom Sex mit Gleich- oder Fastgleichaltrigen erzählt. Wie war es denn so mit älteren Männern? Ich zum Beispiel hab mich zu Anfangs schon nach Kerlen umgesehen, von denen ich was lernen konnte…“

„Da ist es kein Wunder, dass du so geworden bist! Aber was meinen Ruf im Ort angeht, was denkst du denn? Ich meine, ich bin ja ein offener, sympathischer Mensch, von einnehmenden Wesen und so. Ich will niemanden was böses, also hat man mich auch nicht direkt gehasst. Aber es wurde schon geflüstert, gerade in so einem kleinen Ort. Gott sei dank hatte ich zumindest ein paar Grundsätze, und war nicht immer nur triebgesteuert. Ich habe mich zum Beispiel der verheirateten Männer – weitestgehend – enthalten. Ich hatte auch nie was mit einem Lehrer, vermutlich weil ich alte Säcke – im Gegensatz zu manch anderen jungen Damen, die es wirklich besser wissen sollten – nie so schrecklich interessant fand.“

„He, ich habe nicht von alten Säcken geredet, sondern von… ach, egal. Kommen wir lieber wieder zum Thema zurück.“

„Du wolltest wissen, ob was hängen blieb. Natürlich bleibt was hängen! Auch wenn man bei seinen Eskapaden ein wenig Rücksicht nimmt. Wegen der Familie zum Beispiel, wegen meinen Eltern. Und ich nehme an, du weißt auch, dass ich eine Zwillingsschwester habe…“

„Die meisten Leute wissen’s nicht, aber: oh ja, ich weiß es! Und du weißt hoffentlich, was man euch beiden für eine gemeinsame Szene zahlen würde?“

„Ja, das ist mir sehr wohl klar. Aber das ist hoffnungslos. Wir haben ein gutes Verhältnis, aber Denise hat mit meinem Leben und mit meiner Einstellung nun wirklich nichts nichts am Hut. Sie denkt nach, bevor sie auf irgend ein Jucken in ihrer Muschi hört. Mit Geld ist da nichts zu machen. Und das ist, glaube ich, auch ganz gut so…“

„Schade.“

„Meine Zwillingsschwester ist wirklich total anders als ich, auch wenn wir uns so ähnlich sehen, dass wir immer noch manchmal verwechselt werden. Sie ist ruhig und brav. Sie war auch immer besser in der Schule. Wo ich ständig nur Chaos zurückgelassen habe, war sie jedermanns Liebling – und nicht nur jedes Mannes Liebling, so wie ich. Mit achtzehn war sie Günzheimer Gurkenkönigin…“

„Was es nicht so alles gibt.“

„Ja, Wahnsinn, nicht wahr? So weit habe ich es auf jeden Fall nie gebracht. Vermutlich war mein Ansehen in der Gemeinde da schon zu schlecht.“

„Dafür hast du es in anderen Bereichen weit gebracht – und dazu würde ich auch gerne was wissen. Über deine Anfänge als Luder haben wir jetzt genug gehört… Aber wie ging es dann weiter?“

„Ach, da gibt es so viel zu erzählen. Was willst du denn genau wissen?“

„Am meisten würde mich natürlich interessieren, wie und warum du ins Erotik-Geschäft eingestiegen bist.“

„Hm, gute Frage… Da gab es keinen Plan oder so… Irgendwie kam eins zum anderen.“

„Na dann: Details bitte! Ich meine, ich kenne die Geschichte natürlich im Groben, aber wenn du sie wirklich für die Nachwelt festhalten willst, dann muss es schon ein wenig genauer sein.“

„Puh… Also auf gewisse Weise war es ganz klassisch. Man hat mich sozusagen entdeckt. Oder man könnte auch sagen, ich hab angefangen, weil ich einen Mann beeindrucken wollte… Es gab da so eine Großraumdisco in unserer Gegend, das „Babylon“. Bei uns damals total angesagt. Heute kriegten mich keine zehn Pferde mehr in diesen Laden…“

„Seitdem du in der Großstadt lebst, bist du ein ganz schöner Snob geworden.“

„Mag sein. Aber damals, da war es für uns Landeier ein echter Event, wenn man am Wochenende dahin gehen konnte. Man brauchte natürlich jemanden, der ein Auto hatte, aber ich konnte mich vor hilfsbereiten Gentlemen nie retten. Keine Ahnung, warum das so war…“

„Und dieser Schuppen war ein gutes Jagdgebiet?“

„Es war zumindest was anderes, wenn man genug von den Eumeln aus dem Heimatdorf oder den Jungs von der Schule hatte. Es fühlte sich zumindest ein bisschen nach großer, weiter Welt an. Und eines Abends quatscht mich da also dieser Typ an. Zuerst dachte ich, ich wüsste, wohin bei dem die Reise geht. Seine Sorte kannte ich zu genüge – er schien mir einer von diesen Typen, die mithilfe von Papas BMW versuchen naive Provinzhühner aufzureißen. Ich gebe zu, grundsätzlich war so was kein Hinderungsgrund für mich. Aber dieser Kerl war so offensichtlich glitschig, dass er sich schon ordentlich hätte anstrengen müssen, um mich rumzukriegen.“

„Du hattest also doch ein gewisses Niveau – das überrascht mich jetzt!“

„Das sagt die Richtige! Von dir Gangbang-Schikse muss ich mir das nicht anhören!“

„Ich stecke mir eben höhere Ziele als so mancher denken mag!“

„Ach so nennt sich das… Na ja, also dieser Schleimlurch, der textete mich immer weiter voll, wie hübsch ich wäre, und wie toll ich mich beim Tanzen bewegen würde und so Zeug – das übliche Gelaber halt. Und dann fragte er mich, ob ich schon mal an eine Karriere beim Film gedacht hätte. Wohlgemerkt, er sagte Film, nicht Pornofilm, aber ich bin ja nun nicht ganz so doof wie viele Kerle denken, und hatte daher ziemlich schnell raus, wovon er eigentlich redete. Er sagte, er hätte Connections im Geschäft, und er wollte wissen, ob ich nicht mal mitkommen wollte, um mir die Sache aus der Nähe anzusehen – ganz unverbindlich natürlich…“

„Und? Hattest du sofort Interesse?“

„Ganz eindeutig nein. Ich meine, ich hatte vorher noch nie richtig darüber nachgedacht. Ich hatte natürlich schon mal in einen Porno reingeschaut, aber echten Sex fand ich viel interessanter. Pornos, das war für mich etwas, dass sich Jungs anschauten. Aber schließlich dachte ich mir: „Hey, das wird vielleicht ganz lustig. Ich kann ja mal schauen, kostet ja nichts.“ Viel weiter hatte ich da tatsächlich keine Vorstellung.“

„Wie ging’s dann weiter?“

„An dem Abend lief auf jeden Fall nichts mit ihm, aber er hatte mir einen Zettel mit seiner Telefonnummer gegeben – er mir, das muss man sich mal vorstellen! – und nachdem ich ein wenig gegrübelt hatte, habe ihn tatsächlich angerufen. Die Neugier – und vielleicht auch Abenteuerlust – war stärker als alles andere. Ein paar Tage später sind wir dann auch hingefahren. Der Typ war so heiß auf mich, dass ihm beim fahren schon fast der Sabber gelaufen ist – voll eklig. Und als wir am Studio ankamen, stellte sich – Überraschung! – heraus, dass Schleimlurchs „Connections“ darin bestanden, dass er der Kumpel von einem Kumpel des zweiten Kameramanns war, und der ihm im Suff mal gesagt hatte, er soll doch einfach vorbei kommen, wenn er Bock hat. Ich glaube, der Kameramann hat ernsthaft gehofft, dass Schleimlurch das schon längst vergessen hatte, aber denkste.“

„Vermutlich warst du der einzige Grund, warum ihr überhaupt rein durftet.“

„Ja, das habe ich mir hinterher auch überlegt. Eine schöne Frau kommt eben fast überall rein, die Erfahrung habe ich schon öfter machen dürfen. Und natürlich mochte ich es auch jetzt wieder, als was besonderes behandelt zu werden. Ich bemerkte auch gleich, welche Blicke die Männer am Set mir zugeworfen haben. Und das gefiel mir sogar noch mehr – so wie es mir schon immer gefallen hat. Aber diesmal bildete ich mir eben ein, dass ich hier Leute um mich hatte, die schon einige hübsche Mädchen gesehen hatten, und die in Sachen Sexappeal wussten, worum es ging. Ja, und dann sah ich plötzlich IHN.“

„Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich auf IHN zu sprechen kommen würdest.“

„Mein erster Gedanke war: Aha, so sieht also ein richtiger Mann aus – der ist mal was anderes als die Dorftrottel bei mir zu Hause. Jemand mit Stil und Klasse, groß und dunkel und gut gebaut, mit eine Kinn wie ein Filmstar. Charmant, und doch ganz eindeutig der Boss am Set. Der hat den Laden unter Kontrolle, dass merkte ich gleich, und ebenso deutlich war, wie die Leute auf ihn reagierten. Die Frauen sind scharf auf ihn, die Männer wollen so sein wie er. So nebenher erfuhr ich auch, wer er war – der Regisseur, und selbst ein großer Hengst in der Szene…“

„Nur der Vollständigkeit halber, wir reden hier von Nick Viktor, nicht wahr?“

„Ja, natürlich! Von wem sonst? Er hat sofort mächtig Eindruck auf mich gemacht. Da wusste ich allerdings noch nicht, dass er kurz vorher die Karriere vor der Kamera beendet hatte und zur Monogamie konvertiert war. Hätte man mir das damals gesagt, wäre die ganze Geschichte vielleicht anders verlaufen.“

„Vielleicht aber auch nicht.“

„Ja, vielleicht aber auch nicht… Er war auf jeden Fall tooootal nett, zumindest zu mir. Ich glaube, ich bin sofort rot angelaufen, und habe mich benommen wie ein verknalltes Schulmädchen… Er hat mir ein paar Fragen gestellt, während er Schleimlurch fast komplett ignoriert hat. Und natürlich war es okay, wenn wir ein wenig zuschauten, solange wir dabei nur ruhig waren. Ich glaube, er hatte bei mir direkt das Gefühl, dass er mich vielleicht für ein wenig Fickificki vor der Kamera würde gewinnen können…“

„Nick hatte eben schon immer ein Auge für vielversprechende Talente.“

„Was du nicht sagst. Ich wünschte nur, es wäre nicht nur ein Auge… Auf jeden Fall, wir verkrümelten uns irgendwo an den Rand des Geschehens, und die Szene ging los. Das war ziemlich gradliniges Mädchen-Junge-Zeug: ’ne hübsche, natürliche Blonde mit einem Mädchen-von-Nebenan-Gesicht, langen Beinen und Quietsch-Stimme, und so ein Modell-Athlet – vielleicht ein bisschen zu glatt für deinen Geschmack, aber ich fand, er war nicht übel anzuschauen. Der Sex war nichts besonders spektakuläres – ein bisschen Blasen und ein bisschen mehr Ficken in ein paar verschiedenen Stellungen, dass alles relativ standardmäßig auf einem Bett und zum Teil auch auf dem Teppich. Schleimlurch hatte allerdings schon Schwitzflecken, seit er an diesem Tag zum ersten mal ein paar blanker Titten zu Gesicht bekommen hatte, und nun wurde es natürlich noch schlimmer.“

„Und wie fandest du es?“

„Ich fand’s im ersten Moment vor allem merkwürdig. Und dann irgendwie auch lustig. Und interessant – das schien mir ’ne Art des Geldverdienens, die ich nicht vom ersten Moment an für ätzend hielt. Natürlich hatte das alles auch was erotisches, trotz des professionellen Ambientes – ich kann zwar nicht sagen, dass ich sofort schweineigelgeil war oder so, aber die ganze Situation hat irgendwann schon gekitzelt. Ich wünschte mir natürlich, Nick hätte mir etwas mehr Aufmerksamkeit geschenkt – ich hatte bemerkt, wie er mich im ersten Moment gemustert hatte, und in meiner Fantasie fingen sofort an solche Bilder hochzukommen – er und ich, da auf dem Bett – aber im Augenblick, da war er nur für die Szene da. Ich war richtig eifersüchtig auf die Tussi, die da gerade geknattert wurde. Nicht weil sie sich da vor der Kamera mit irgend einem Kerl vergnügte, sondern weil sie Nicks ganzes Interesse genießen durfte. Als es dann vorbei war, fragte Nick mich fast beiläufig, ob ich mir das auch vorstellen könnte… so Sex vor der Kamera. Und das war, als schlüge der Blitz in mich ein – Bazong! Da hat’s mich plötzlich ganz gewaltig gejuckt im Möschen. Bei jedem anderen hätte ich zumindest erst noch mal überlegen müssen, aber bei IHM sagte ich einfach “Ja, natürlich!“, wie aus der Pistole geschossen. Für mich war irgendwie klar, wie man als Frau eine Rolle im Porno bekommt: man macht mit dem Regisseur rum – wie sich herausstellte, war das aber wohl ein Klischee…“

„Nicht grundsätzlich, dass kann ich dir verraten…“

„Also dein Glück möchte ich haben!“

„Na ja… kommt ganz drauf an.“

„Okay, ich frag nicht weiter. Meine Enttäuschung, weil es nicht Nick war, der mich da „testen“ würde, überwand ich ziemlich schnell. Das er mir beim Sex zuschauen würde, voll konzentriert, seine hoffentlich gierigen Blicke auf meinen vor Begehren bebenden Körper gerichtet, das war für mich Ansporn genug. Und so hatte ich also mein Casting, ganz spontan und ohne großes Drumherum-Gerede – da wurde keine weitere Zeit verschwendet. Zunächst posierte ich ein bisschen in Unterwäsche für die Kamera, dann zog ich mich noch weiter aus, um mit meiner Pussy zu spielen, dann reichte mir Nick netterweise einen Dildo, und dann durfte ich vor seinen Augen einem Kerl – dem Darsteller aus der vorangegangenen Szene – einen blasen.“

„War es so, wie du es dir vorgestellt hattest?“

„Häh, wie meinst du das? Ich meine, es war ein Blowjob, wie soll es da schon große Überraschungen geben?! Lutsch, lutsch, schlabber, schlabber, spritz-spratz. Der Typ war auf jeden Fall okay, auch wenn ich seinen Namen in dem Moment schon wieder vergessen hatte, als ich vor ihm in die Knie ging. Ich glaube, ich gefiel ihm auch, und ich hatte sowieso sofort meinen Spaß. Ich tat natürlich mein bestes, um zu gefallen. Ich hab immer wieder zu IHM rüber geschaut – zu Nick, meine ich. Okay, ich gebe zu, ich habe versucht mit ihm zu flirten, während ich den Schwanz von einem anderen Typen im Mund hatte – ich dachte, den Versuch ist’s wert.“

„Öfter mal was neues…“

„Und am Ende, nachdem er – also der andere Typ, leider nicht Nick – gekommen war, da habe ich auch brav geschluckt. Mein Partner war zufrieden, und Nick fand’s wohl – wie wundervoll – auch in Ordnung. Bei seinem Lächeln da hat’s mich ganz schön geschüttelt. Ich hätte jetzt dringend seinen Luxusschwanz in meinem ungefickten Fötzchen gebrauchen können, aber darauf musste ich leider verzichten. Doch alles in allem war es eine erfolgreiche Premiere. Wobei ich allerdings sagen muss, dass ich mir das Video von meinem Debüt heute nicht mehr anschauen kann. Ich habe ununterbrochen total dämlich gekichert. Voll peinlich. Aber es war schon ein Kick dabei, dass muss ich zugeben. Vor allem war ich überrascht, wie schnell es schon wieder vorbei war…“

„Wie die Zeit fliegt, wenn man Spaß hat.“

„Genau. Nick sagte mir hinterher auf jeden Fall viele nette Sachen, da hatte ich auch meinen Spaß. Aber dann trat plötzlich Schleimlurch auf den Plan – den ich mittlerweile fast völlig vergessen hatte. Bislang war er angesichts soviel wahrer Männlichkeit total kleinlaut gewesen, aber plötzlich kam er aus dem Unterholz gekrochen, und fing an mit hochrotem Kopf rumzutröten, dass er mich entdeckt habe, und dass er mein Manager und Agent sei… Das war nun wirklich das erste, was ich hörte! Ich bezweifle, dass der Typ ernsthaft wusste, wie man „Manager“ buchstabiert, aber plötzlich war er nicht mehr zu halten.“

„Mit solchen Gestalten hat man in unserem Job immer wieder mal zu tun, auch wenn man sich alle Mühe gibt sie draußen zu halten: eifersüchtige Freunde, selbsterklärten Manager, notgeile Spanner, die unter irgend einem Vorwand aufs Set schleichen, abgefuckte Zuhältertypen, irgendwelche Vollspacken, die einfach nur behaupten wollen, dabei zu sein, ohne die Eier in der Hose zu haben, um sich selbst vor die Kamera zu trauen… Da war deiner fast noch harmlos!“

„Das weiß ich heute auch, aber damals wurde mir schon ein wenig anders zu Mute. Der Typ wurde richtig ungemütlich. Und fies. Gegen mich. Er sagte mir vor aller Leute Ohren Dinge, die man einer Dame einfach nicht sagt: „undankbar“ und „billig“ nannte er mich zum Beispiel. Ich meine „Schlampe“ hätte ich ja noch hingenommen, aber das, das war einfach unfair! Aber Nick blieb ganz souverän und hat ihn dann auch hochkant rausgeschmissen. Zack! Der Typ ist ohne Widerworte und mit eingeklemmten Schwanz abgezogen – Auf Nimmerwiedersehen Schleimlurch! – noch ein Grund mehr, warum Nick mein Held ist!“

„Er weiß einfach, wie man die Kontrolle behält, dass weiß ich aus eigener Erfahrung.“

„Ach du, du willst mich ja nur wieder aufziehen, du kleines Miststück, weil du diesen Prachtkerl mal in echt haben durftest, und ich nicht! Aber ich verzeihe dir, an deiner Stelle würde ich auch ständig damit angeben… Hinterher fuhr Nick mich dann auf jeden Fall nach Hause. Einfach so, obwohl er mir auch einfach ein Taxi hätte rufen können… mein Chauffeur war ja grußlos abgedampft. Er war so ein totaler Gentleman, selbst als er mich unterwegs nach meinen sexuellen Vorlieben ausfragte. Du weißt, ich tu es lieber als darüber zu reden…“

„Ja. Das merke ich.“

„…aber das war das aufheizendste Gespräch, dass ich je hatte. Ich glaube, ich habe eine ziemliche Pfütze auf dem Sitz hinterlassen. Ich hatte die ganze Zeit über solche oberscharfen Fantasien: gleich biegt er in einen verlassenen Waldweg ein und fällt über mich her, oder er nimmt mich mit auf sein Schloss und macht mich zur neusten Attraktion seines Harems.“

„Damit war’s aber wohl nichts.“

„Leider. Er hat mich ganz galant zu Hause abgesetzt – mit Handkuss, *schmacht* – und gesagt, dass ich mich bei ihm melden sollte, wenn ich Lust hätte, es nochmal vor der Kamera zu versuchen. Und natürlich hatte ich Lust! Zu Hause habe ich dann aber erst mal – tatsächlich zum allerersten mal – im Netz gezielt nach Pornos gesucht – nach seinen Filmen. Ich war ja so geil! Und ich glaube, „Die Nichten der Contessa“, wo Nick den Hauslehrer spielt – endlich mal ein Lehrer, von dem man was lernen konnte! – das ist bis heute der einzige Pornofilm, den ich mir in voller Länge angesehen habe. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte…“

„Aber was hat dich dann bewegt, richtig anzufangen? Ich meine, obwohl du wusstest, dass du ihn vor der Kamera nie haben wirst?“

„Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben… Aber wenn das jetzt so rüberkam, als wäre ER der einzige Grund, warum ich beim Erotikfilm gelandet bin, dann ist das sicher ein bisschen irreführend. Für’s zweite und dritte mal vor der Kamera mag das noch gelten, aber sehr schnell merkte ich, dass ich mich hier im Geschäft…, na ja, zuhause fühlte. So komisch das klingt. Hier brauchte ich mich nicht verdrehen oder verstecken oder wegen irgendwas schuldig zu fühlen. Und wie man es dreht und wendet: der Sex hier ist echt oberklasse, vor allem für ’ne zeigefreudige, dauergeile Fickmaus wie mich. Und von untalentierten Dorfaffen und klammernden Boyfriends hatte ich für’s erste wirklich genug.“

„Wo du gerade von „verstecken“ geredet hast. Was sagten deine Eltern dazu, als sie erfahren haben, wie du dein Geld verdienst?“

„Nicht viel… Eine ganze Weile wussten sie gar nichts. Ich bin von zu Hause ausgezogen, habe mir ’ne Wohnung in der Stadt genommen, behauptet, ich würde kellnern. Aber nachdem die Erotikfilme dann eine ganze Weile mein Hauptberuf waren, als ich sozusagen ’ne richtige Karriere hatte, da konnte ich es irgendwann nicht mehr geheim halten. Zuerst war es nicht einfach, damit umzugehen. Auf gewisse Weise ist es auch heute noch schwierig… Sagen wir mal, sie wissen Bescheid, aber wir vermeiden es alle darüber zu reden.“

„Das kann ich gut verstehen.“

„Man kann sich halt nicht völlig isolieren, vor allem heutzutage – und ganz sicher will ich das auch nicht. Irgendwie sickert immer was durch, wer weiß aus welcher Richtung. Manchmal auf ganz merkwürdigen Wegen. Meine Zwillingsschwester ist zum Beispiel Zahnarzthelferin, und irgendwann ging im Internet mal rund, sie wäre ich, und wo sie arbeitet. Plötzlich gab’s in der Praxis reihenweise Ortsfremde, die bei der Durchreise von plötzlichen, unerklärlichen Zahnschmerzen heimgesucht wurden… Die wollten, wahrscheinlich nur nachher erzählen, Jaqueline Eighteen hätte ihnen die Finger in den Mund gesteckt – zu diesem Zeitpunkt wusste meine Schwester allerdings schon, was ich mache.“

„Und warum hast du dich, trotz dieser Schwierigkeiten, entschieden, dabei zu bleiben?“

„Du meinst, warum ich mich gegen eine vielversprechende Karriere als Bäckerei-Fachverkäuferin am Arsch der Welt und für ein wildes, aufregendes Leben voller abenteuerlichem, gut bezahltem Sex mit interessanten Leuten an spektakulären Orten entschieden habe? Tja, da müsste ich jetzt echt überlegen…“

„Okay, ich ziehe die Frage zurück. Für deine Beweggründe habe ich natürlich volles Verständnis. Aber mal was anderes, um deinem Schwelgen in Erinnerungen noch ein wenig aktuelle Farbe zu geben: hast du, nach all deinen Erlebnissen mit und ohne Kamera, noch ein Lieblings-Szenario, dass du mal ausleben willst?“

„Hm, du meinst so was wie ’ne Fantasie, in die ich mich gerne mal reinträume? Ich bin eigentlich in sexueller Hinsicht sehr zufrieden mit dem hier und jetzt, aber ja, natürlich habe ich das. Sogar mehrere.“

„Dann lass mal was hören!“

„Also, in letzter Zeit ist es vor allem diese: wir betreten dieses total vornehme Restaurant. So ein echter Klasseschuppen, wo man ein Jahr im voraus reservieren muss, und ein Dutzend Kellner ständig um einen herumscharwenzeln. Das ist eigentlich so gar nicht meine Welt – man kann halt das Mädchen aus dem Kuhdorf holen, aber nicht das Kuhdorf aus dem Mädchen – aber es ist SEINE Welt, und ich folge ihm mit angehaltenem Atem in dieses Zauberland. Ich bin nämlich mit diesem Mann zusammen – einem eleganten, weltgewandten und doch total männlichen Mann, so eine Mischung aus James Bond und Bruce Wayne, und… okay, ich gebe zu, es ist Nick Viktor – und ich hab so ein superedles Kleid an, wie man’s sonst nur auf dem Laufsteg sieht. Geschlitzt bis zur Hüfte, Wahnsinns-Ausschnitt, und natürlich nichts drunter. Ich hänge total verliebt an seinem Arm. Alle starren uns an, als wir herein kommen, alle starren uns an, als wir durchs Lokal gehen, und auch, nachdem wir und gesetzt haben. Und wir sind völlig schamlos. Wir flirten und knutschen und sagen uns die versautesten Dinge, und alle können zuhören. Ich bin total feucht und hibbelig, und ich immer noch viel feuchter und hibbeliger. Irgendwann sieht er mir tief in die Augen, und er weiß ganz genau, was ich brauche. Er weiß immer ganz genau, was ich brauche. Er nimmt mich bei der Hand und führt mich in Richtung der Toiletten. Alle Blicke kleben an uns. Jeder im Restaurant weiß, was wir gleich tun werden, sobald sich die Tür hinter uns schließt. Und wir tun es – ohne Rücksicht und ohne jede Scham. Er nimmt mich hoch mit seinen starken Armen, presst mich gegen die Wand und dringt sofort ganz tief in mich ein. Meine Beine schlingen sich um seine unerbittlich pumpenden Hüften, sein Mund drückt sich fest auf meinen. Seine Hände sind kraftvoll und doch zärtlich – okay, nicht zu zärtlich… Wir sind laut, uns ist egal, wer uns hört, ich schreie wie am Spieß, und ich liebe es. Ich komme wieder und immer wieder, bis mir ganz schwindelig ist und ich nur noch kraftlos in seinen Armen hänge, und dann ergießt er sich ganz tief in mir. Es dauert eine Weile, bis ich wieder weiß, wo oben und unten ist. Und als wir dann wieder rauskommen, ins Restaurant, starren sie uns immer noch alle an – Gäste und Kellner und ich weiß nicht wer noch alles. Wir haben ein Riesenpublikum, die haben mich alle schreien gehört, und alle sind total entrüstet, aber keiner sagt was. Sie sind muksmäuschenstill und starren nur. Und ich bin immer noch total fertig, die Haare zerrupft, das Kleid in Unordnung, mit roten Wangen und glänzenden Augen, und sein Sperma läuft mir langsam die Beine herab und tropft auf den Marmorboden, aber ich lächle dennoch schön und stolz wie ein Model, als er mich an meinen Platz zurück führt. Ja, und dann, um allem die Krone aufzusetzen, kommt das Dessert…“

„Natürlich, das Dessert… – Sex und Essen, ist bei dir doch immer das gleiche. Ich gebe allerdings zu, es ist eine geile Fantasie, die du da beschrieben hast. Aber jetzt noch was für den Abschluss: hast du irgendwelche schmutzigen Geheimnisse, in die du uns einweihen willst? Und damit meine ich nicht deinen peinlichen Gummibären-Schlafanzug…“

„He, den trag ich nur im Winter, wenn’s kalt ist. Im Sommer schlafe ich nackt!“

„Das ist mir leider nicht schmutzig genug…“

„He, ich bin halt ein blitzsauberes junges Ding, und immer sehr offen mit allem. Nicht so wie manch andere Schlampe aus meiner Bekanntschaft, die ich hier nennen könnte… Nach schmutzigen Geheimnissen kannst du bei mir lange suchen.“

„Irgend ein Geheimnis muss es doch geben, dass du mir noch nicht erzählt hast.“

„Du willst Sachen hören, die ich noch nie jemanden erzählt habe? …na gut. Ich glaube, dass ich manchmal tatsächlich Sehnsucht habe. Sehnsucht nach ein bisschen Stabilität in meinem Leben. Ich tu immer so, als wäre ich glücklich als kleines Bienchen von Blüte zu Blüte zu brumseln, ohne mir irgendwelche Gedanken um Konsequenzen und emotionale Verwicklungen zu machen, und an sechs Tagen in der Woche stimmt das auch. Aber am siebten… Ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht werde ich langsam alt. In drei Wochen werde ich zweiundzwanzig, dass muss man sich mal vorstellen… Und Eva hat mich ein wenig darüber nachdenken lassen, dass immer irgendwo jemand süßer und geiler und… na ja, jünger ist. Wie sie die Kerle zum Ausrasten gebracht hat, mit ihrer gespielten Unschuld und ihren großen Kornblumenaugen und ihrer ständig nassen Muschi… So war ich früher auch. Und heute? Da wünsche ich mir schon manchmal einen Typen, auf den ich mich verlassen kann, heute und auch noch in einem Jahr. Ich meine, ich will immer noch alles mitnehmen was geht, aber ich glaube, der Sex alleine reicht mir so langsam nicht mehr. Und für Fantasiebeziehungen mit unerreichbaren Traummännern – nun, ich glaube, aus diesem Alter wachse ich auch langsam raus.“

Nach diesem Geständnis schwiegen beide junge Frauen eine Weile. Jaqueline, plötzlich untypisch niedergeschlagen, sah gedankenverloren aus dem Fenster, doch sie spürte, dass Kittys Blick nach wie vor auf ihr ruhte. „Du… Das was ich zuletzt erzählt habe, das war aber nicht unbedingt für alle bestimmt…“, sagte sie schließlich fast ein wenig schüchtern.

Kitty lächelte ermutigend zurück und legte die Kamera zur Seite. „Keine Sorge. Der Akku hat schon längst seinen Geist aufgegeben… Ich wollte bloß nicht, dass du aufhörst zu reden. Ich fand’s sehr interessant.“

„Ja.“ Die blonde junge Frau nickte gedankenverloren. „Vielleicht sollte irgend jemand das wirklich alles mal aufschreiben. Und sei es nur, damit wir uns später dran erinnern können, was für geile Zeiten wir zusammen hatten.“

„He!“ Kitty, die Jaqueline noch nie so nachdenklich erlebt hatte, legte den Arm um die Schulter ihrer Freundin und drückte sie. „Du bist unser goldiges Goldstück, und das wird auch immer so bleiben! Außerdem, zweiundzwanzig ist doch kein Alter, selbst in unserem Geschäft! Ich bin immerhin schon dreiundzwanzig, und immer noch genau so umtriebig so wie früher. Uns stehen noch richtig geile Zeiten bevor, du wirst sehen. Kein Grund Trübsal zu blasen, bloß weil wir den Süden hinter uns lassen und du bald ein Jahr älter wirst.“

Jaqueline schaute noch eine Weile traurig vor sich hin. „Ja. Du hast recht.“, sagte sie dann aber, und das altbekannte Funkeln kehrte in ihre Augen zurück. „Ich weiß auch nicht, was da manchmal über mich kommt. Stabilität? Das beste an diesem Leben sind doch die Überraschungen!“ Sie lehnte ihren Kopf an Kittys Schulter. „Und natürlich der Sex!“

Und dann sagten beide nichts mehr. Es würde nicht mehr lange dauern bis zur Landung in der Heimat. Und dort würden zweifellos schon neue Abenteuer auf sie warten…

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