Emilias Metamorphosen - 12: Sanfte Geständnisse
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Emilias Metamorphosen – 12: Sanfte Geständnisse

»Es kann doch nicht so schlimm sein, wie du be­fürchtest!«, ver­suchte Richard seine Freundin zu beruhigen, wie Emilia ihm mit un­ter­drückten Tränen in den Augen zu berich­ten begann, wer sie am Vor­mittag angerufen und in weiterer Folge dann auch auf ein Treffen bestanden hatte.
»Du bist kein Kind mehr, Emilia! Ganz im Gegenteil: Eine er­wachsene wunderbar attraktive Frau, die mit beiden Bei­nen mehr als sicher nun im Leben steht – und nicht mehr lange und du hast deinen Lehrgang abgeschlossen. Und dann kannst du in das Berufsleben eintreten – wenn du den richtigen Job für dich gefun­den hast. Falls sich da deine Eltern gewisse Sorgen machen, dann mag das schon verständlich sein – aber es gibt keinen sonstigen Grund. Überhaupt keinen. Ich liebe dich – wir lieben uns … es ist so traum­haft schön mit dir und … ich bin schon wieder geil auf dich!«
»Nein – nein … warte … ach du … du bist ja ein Teufel!«, warf sie mit dem Polster nach ihm, um ihn von sich abzu­weh­ren. Halb im Scherz natürlich, zugleich aber doch in einer Art und Weise, dass es ihr ein Anliegen war, ihm die wirklichen Sorgen von ihrer Seite her mitzuteilen. Beinahe gelang es der jungen Studentin nicht, weiter zu spre­chen, so wie er sie bereits liebevoll in Be­schlag nahm und zu streicheln und küssen begann – und wie er ganz eindeutig mit seinen Küs­sen ein klares Ziel aus­er­koren hatte, das sie ihm aber noch für eine Weile verweigern musste.
Sie mussten reden – und das ging doch wohl leichter, be­vor sie Liebe machten und nicht danach, wenn sie vor lauter wun­derbarer Er­schöpfung nur noch ineinander verkeilt in den Schlaf sinken wür­den: Genau so war es ja die letzten Male immer geschehen – und das war nun keine Beschwerde, das war nur eine ganz besonders süß­liche Erinnerung an ihre voll­ends befriedigenden und zugleich aber auch Kräfte ver­zehrenden Liebesrituale.
»Nein – bitte … noch nicht … nicht jetzt, Richard … wir müssen darüber reden! Wirklich! Bitte!«
»Nicht mal einen kleinen Kuss – dorthin …«, neckte sie ihr Freund, der aber gut zu verstehen begann, dass es seiner Geliebten ein wahres Anliegen war, zu bereden, was vor­ge­fallen war. Dass es ihm aus einem ganz anderen Grund auch um etwas Besonderes ging, konnte er nun auch nicht vor­bringen. Selbst wenn er schon lange daran gedacht hatte, das eine oder andere Spielzeug für Bett auszusuchen, so hatte er sich erst heute dafür entschieden und war mit gewissen doch recht klaren Vorstellungen in einen der Sex­shops der Stadt ge­schlichen. Grotesk, dass er dabei durchaus ein schlechtes Gewissen emp­funden hatte:
Aber dies war auch dadurch begründet, dass sie heute zu Mittag den Ter­min sang­ und klanglos hatte verstreichen lassen. Ver­gessen? – nein das war nicht anzunehmen ge­we­sen, wobei er nun auch den Grund erfahren und wohl ver­ste­hen würde. Ein Anruf hätte ja doch genügt – aber … sie war nicht er­reichbar gewesen. Stets auf dem Anruf­beant­worter zu landen, war nicht das, was er sich erhofft und er­wartet hatte.
Wie auch immer – er hatte eben umdisponiert und nicht zu Mittag gegessen, sondern das umgesetzt, an was er schon seit etlichen Tagen immer intensiver denken wollte. War sie dafür schon bereit? Wenn seine Freundin klar und nüchtern nachdachte, dann war sie wohl eher über den Vorschlag oder das konkrete Spielzeug entsetzt – aber so mitten in der Hitze des Gefechtes … wer weiß … dann bestand wohl durchaus Hoffnung, dass sie sich dazu hinreißen ließ, war sich Richard ziemlich sicher.
Angesichts der wahrlich erdrückenden Aus­wahl im Shop hatte er sich nicht so leicht entscheiden können. Die Vor­stellung, dass er mit Emilia sich hier gemeinsam etwas aus­suchen würde, war be­rauschend und so erregend, dass allei­ne der kurze Gedanke daran schon wieder seine Erektion ver­stärkte. Aussuchen, darüber scherzen und es dann natür­lich probieren – das klang so einfach so harmonisch und so na­türlich. Das Emilia dies durchaus gerne tun würde, war ihm auch klar – aber zuerst musste sie diesen berühmten ersten Schritt einmal setzen, um darüber hinwegzukommen, dass solch ein Vorgang unter Erwachsenen vollkommen normal und keinesfalls pervers oder abartig war.
Nein – so weit kannte er seine Freundin auf jeden Fall, wie sie sich diesbezüglich verhalten und entwickeln würde. Ver­mutlich würde sie sich überreden lassen können, im Internet eine Auswahl zu treffen – aber die Begut­achtung vor Ort? Wo man sie vielleicht sogar hineingehen sah, gemein­sam mit ihm. Wo man sie vielleicht auch sogar kannte und das Gerücht dann ganz süffisant früher oder später beim Pastor landen würde, was denn das Pastorentöchterlein offen­sichtlich »für eine war«.
JA – was denn schon … egal – aber das klang schon recht keck zumindest, liebte Richard diese Gratwanderung in sei­nen Gedanken. Nein, grinste er noch kurz in sich hinein, da hatte er schon eine andere Strategie, die nun aber warten musste. Und er begann sich nun endlich ganz der Proble­ma­tik von Emilia zuzuwenden.
Nur wirklich schade, knurrte er sich selbst bemitleidend in seinen nicht existenten Bart hinein. Es sah wohl dann nicht so aus, dass er das mit ihr heute erstmals wieder versuchen können würde, auf was er sexuell immer mehr Lust mit ihr verspürte. Und wenn sie so richtig in Fahrt gekommen und von ihm gereizt worden war, dann … Naja … vielleicht ja doch noch später, wenn sie nicht zu sehr aufgewühlt war von dem Gespräch und dem Ereignis, das sie heute ein wenig aus der Bahn geworfen hatte. Aber vielleicht war auch genau das ein ideales Motiv, grinste er in sich hinein, weil sie einen ganz anderen Aus­gleich brauchte. Ein Ventil sozusagen, um Dampf abzulassen, der sich durch das Treffen offenbar mit ihrem Vater aufgebaut hatte. Und er hätte ja schon eine sehr konkrete Idee, wie es am angenehmsten wäre, den Dampf und den Druck abzulassen … aber besser war es wohl, diesen Vorschlag zumindest jetzt nicht erneut einzubringen. Sie kannte ihn und damit seinen Wunsch ja ohnehin.

»Du kennst ja meinen Vater nicht!«, begann Emilia ein wenig zögerlich und versuchte dabei, ihre Gewitterwolken im Kopf zu verdrängen.
»Nein … den Herrn Pastor kenne ich nicht … aber zum Glück ficke ich ja sein gar so geiles Töchterlein! Und so wie ich das glaube, tut sie das sogar sehr gerne ebenso!«
»Bitte Richard – du Teufel … ich meine es ernst … bitte! Es ist wirklich wichtig, das zu … bereden, Schatz! Und – ganz so leicht ist es … auch nicht!«
Bewusst zog Richard einen Schmollmund auf, küsste sie ein vorerst letztes Mal genau auf ihren so selten vor ihm zu­sam­men­ge­pressten Zusam­men­lauf der verlockend nackten Schenkel, dann robbte er sich zu ihr hoch, immer noch eng an sie heran gedrückt, benetzte sanft ihre Lippen mit den sei­nen und sah sie ebenso ernsthaft an.
»Entschuldige … ich … ach, egal. Nun, schieß‘ los – was ist denn mit deinem Vater gewesen?«
»Also – er besteht darauf, dass ich …«
Richard riss die Augen auf und lachte kurz und hell auf, er konnte einfach nicht anders, als seinem Impuls Lauf lassen. Immer mehr fing er innerlich zu ahnen und sich zu empören an, um welche un­glaub­liche Frechheit es allem Anschein nach wohl gegan­gen war. Aber da wollte er ganz sicher nicht mit einer Mut­maßung nach vorpreschen und sich total bla­mie­ren, wenn diese fehl am Platz wäre.
»Wie bitte … er besteht darauf … sei mir nicht bös. Du bist 22 Jahre alt, also voll­jährig! Da gibt es nichts, worauf er be­ste­hen kann, egal ob er nun dein Vater ist oder nicht. Wün­schen kann er sich etwas im besten Fall oder eben erbitten, aber … bestehen – oh nein, sicherlich nicht!«
Der junge Mann schüttelte sehr empört den Kopf und fühlte erneut seine innere Einstellung all den Pfaffen ge­gen­über ganz allgemein mehr als bestärkt. Eine fast schon natürliche Protest- und Abwehrreaktion, die sofort in ihm wie­der Ober­wasser bekommen hatte, war bei diesen Worten aus­gelöst worden.
»Bitte … also hör doch wenigstens zu, lass mich ausreden! Bitte Richard … halt mal die Luft an! Es ist so schon mehr als schwer genug, dir die Dinge beizubringen!«
Es war beinahe das erste Mal seit gut zwei Monaten, dass sie in so etwas ähnliches wie einen kleinen Konflikt gerieten. Keinesfalls ein Streit, aber Worte und Diskussionen, bei de­nen sie nicht einer Mei­nung waren, sondern eben ein jeder sei­nen Standpunkt vertrat.
Richard knurrte und nickte wortlos, gab ihr damit recht.
»Mein Vater hat mich angerufen … und sich dann mit mir treffen wollen. Aber ich wollte nicht – nicht ihn, weil ich ja ohnedies erahnte, was er mir ach so gar Dringendes sagen woll­te, nein musste. Also … habe ich mich dann heute zu Mit­tag mit meiner Mutter getroffen – des­wegen …«
»Aha – das also war die Freundin, weshalb du mich dann beim Mittagessen versetzt hast … verstehe!«, murmelte der Angesproche ein wenig ent­rüstet vor sich hin. Ja, er war ent­setzt gewesen zu anfangs, aber dann hatte er ja die Zeit ge­nützt, um diese erotischen Spielzeuge zu erstehen, die er mit ihr als Haupt­person unbedingt so bald wie möglich aus­pro­bie­ren wollte. Und die kurze Vorstellung daran ließ ihn wieder tief durch­atmen, wobei sein Schnauben von Emilia jedoch ganz anders inter­pretiert wur­de.
»Bitte Richard – und wenn du es eben so sehen willst. JA na­tür­lich, es war eine Schwindelei oder eine Lüge, eine Not­lüge, JA! Und das war dann auch eines der Gebote, um das es heute eher am Rande ging … sei froh, dass du nicht dabei warst und ich hier nur die Kurzfassung erzähle. Und zwar OHNE Unter­brechnung … bitte!«
»Also meine Mutter hat herausbekommen, oder eben mein Vater – ich weiß nicht woher, aber auch egal … dass ich wohl in Sünde lebe. Schon längst nicht mehr im Heim, sondern eben … offenbar mit einem Mann, der obendrein auch nicht aus der Glaubensgemeinschaft stammt wie … sie!«
Richard presste die Lippen zusammen und lief rot an. Es kochte innerlich in ihm, aber er hatte Schweigsamkeit ver­sprochen und wollte dieses kurze Gelübde einhalten, bis sie die Fakten gesc***dert hatte, selbst wenn er im groben schon zu erahnen begann, was ihr vorgehalten worden war. In Sünde mit ihm leben – wie das schon klang: Wie irr war es doch, Liebe als Sünde zu bezeichnen … kann denn Liebe Sünde sein surrte ein uralter Schinken ganz kurz in ihm. War das nicht Marlene [Dietrich], überlegt er noch einen Wim­pernschlag lang, obwohl es vollkommen uninteressant war, wer das wann gesungen hatte. Er presste die Lippen zu­sam­men, sodass sie ihr gegenüber weiß erschienen. Und ja – das war der Dampf, der innerlich in ihm aufkochte – und den er auf welche Art und Weise auch immer ablassen musste.
»Ich ließ mich nicht darauf ein, was meine Mutter da sagte – jetzt wohl eher im Auftrag ihres Mannes sogar agierend … Nein, sogar sicher nicht, dass ich zu ihnen zurück gehe, wie sie meinte … und …«
Sie sprach nicht weiter über das, was ihr wirklich auferlegt worden wäre. Von wegen Sühne und Buße und Unkeuschheit verordnet bis zum Jüngsten Gericht wohl oder eben bis der seitens der Familie pas­send gewählte Bräutigam sie dann zum Altar führen sollte! NEIN – das stand nicht einmal einen Wim­pernschlag lang zur Dis­kussion, war sie mittlerweile der­art nor­mal im Leben veran­kert, dass es ihr schwer fiel, ihrer Mutter nicht auch noch weh tun zu müs­sen. Sie ahnte ja immer mehr, dass ihre Mut­ter unter dem Leben, das ihr der Herr Pastor bot oder zumutete, wohl besser gesagt, keines­falls auch nur einen Hauch von Glück erle­ben konn­te, was ihr selbst in den letzten beiden Monaten so wunderbar und traum­haft widerfahren war.
Glück und Liebe und Sex und Lust und Orgasmen und geile Wild­heit und einfach die Begierde, den anderen zu spüren, ihn vor lauter Freu­de sanft zu quälen – sich austoben, sich … Nein! Das konnte nicht sein, dass dies als schlecht oder übel, per­vers oder eben als Sün­de dargestellt wurde. Wie anti­quiert, ver­klemmt und verrückt war denn das, wenn einem ein­mal die Augen der Liebe und zur vor Lust verrückten Or­gas­men ge­öffnet worden waren … und dann sollte man darauf ver­zichten müssen? Nein, sicher nicht, da gab es kei­nen Kom­promiss mehr und kein Zurück in den Schoß der ach so wohl gehüteten Familie. Nein – das war verlogen und kei­nes­falls mehr das, was sich Emilia vor­stellen konnte.
Zwar verwendete Emilia andere Worte, aber es war so offen­kun­dig, dass sie keinen Kompromiss eingehen konnte zu jenen Punkten, die ihr vorgeschlagen oder eher sogar mit höf­lichen Worten ange­droht worden waren. Dabei hatte ihre Mutter wiederum auch nicht all das wiedergegeben, was ihr Mann an Drohungen und halben Flü­chen ausgesprochen und ihr auf­getragen hatte. Und auch dieses Faktum war Emilia während des verordneten Gespräches mit ihrer Mutter be­sonders schmerzlich bewusst ge­worden.
Da hatte sie einfach nicht mehr das Gefühl, dass es ein Dialog zwischen Freunden war oder eben Mutter und Tochter. Da wurde kaum gelacht, gescherzt – da wurde nicht gefragt, wie es ihr denn ging. Da wurde nicht gesagt, dass sie toll aussah und geradezu aufgeblüht war, dass ihre Figur sich noch schöner entwickelt hatte – noch weiblicher, noch verführerischer und noch attraktiver in jeder Betrchtungs­weise. Und da wurde auch keine einzige Frage in Richtung von Richard hin gestellt – wie er denn so sei oder was er denn machte. Harmlose Fragen, auf die man sonst mit Ver­trau­en hätten aufbauen und dieses dann weiter­entwickeln können. Nein – Emilia konnte kaum glauben, dass ein Ge­spräch so trocken und kalt ablaufen konnte. Fast schon ohne Gefühle – innerlich erschaudernd.
Die Rede bezog sich da doch weitaus eher auf Floskeln und Formulierungen, die sie bereits gut genug kannte. Reden und Worte, deren Ursprung und Auftrag sie kannte – und da hatte sich ihre Mutter vor diesen Karren vorspannen lassen?
Von wegen verlorener Tochter, nicht nur verlorenes Schaf und einem Mädchen, das offenbar den Verlockungen des Teu­fels unter­legen war und in Unzucht und Schande mit einem anderen Mann schon seit geraumer Zeit zusammen lebte. Und auch dass sie seit langer Zeit nicht mehr zur Mes­se er­schienen war, geschweige denn zur Beichte – und dass dem unzüchtigen und lasterhaften Treiben ein Ende gesetzt wer­den musste.
Unzucht, Lasterhaftigkeit, Schande … das waren Worte wie aus einer anderen Welt, die Emilia nun erst recht nicht mehr in ihrem Lebensraum gelten ließ. Und all dies, was traumhaft schön und einmalig für sie war – das sollte nach dem Wunsch der Eltern beendet werden!?
Und zwar besser heute oder sogar schon gestern als mor­gen, galt die verschärfte Devise! Von welchem Wahnsinn wa­ren sie denn getrieben, wenn sie das ernsthaft sich dachten und von ihrer ältesten Tochter fordern wollten! Weltfremd und nicht real – an andere Formulierungen konnte sie gar nicht denken.
Das einzige, was Emilia als noch vertretbaren und ver­ständ­lichen Kom­promiss zugestanden hatte, war die Tat­sa­che, dass sie beide demnächst einen offiziellen Antritts­be­such bei ihren Eltern abstatten würden. Auch das war sehr anders formuliert wor­den und von dem Herrn Pastor an seine Frau beauftragt, als ihre Mutter dies dann an sie weiter­ge­geben hatte. Im Vergleich dazu schien der Canossagang dann wohl der reinste Familien­ausflug in einen Vergnügungs­park gewesen zu sein…
Und auch nun verwendete Emilia erst recht sodann die neutralsten Worte, um diesen Befehl zu formulieren: Denn als netter Wunsch, als Bitte, als Einladung war er nicht ausge­sprochen worden: Selbst wenn sie gut erkannte, wie ihre Mut­ter an den richtigen Worten herum­feilte, da hallten die donnernden Moralpredigten ihres Vaters noch nach. Ihre Mutter war doch im tiefen Inneren anders, sie dachte auch anders – warum ließ sie sich dann in dieser Situation derart unter­drücken?
Und das ja schon seit bald dreißig Jahren, dehnte Emilia die momentane Situation auf das Leben ihrer Mutter aus. Un­ver­ständlich, schüttelte Emilia innerlich den Kopf. Eigentlich fürchterlich traurig, wenn man sich an den gar so wunder­schö­nen Dingen des Lebens nicht erfreuen kann oder darf.
Die Liebe zum Beispiel – die zwischen ihr und Richard über alles schwebte, einem nicht beengenden Heiligenschein gleich, der sie mit Freuden hell überstrahlte!

»Meine Eltern würden dich gerne kennenlernen. Vor allem meine Mutter, die ganz besonders gespannt ist auf dich …«, formulierte Emilia sodann so neutral wie möglich.
Richard grinste – zweideutig auf jeden Fall. Er ahnte ja, dass das Gespräch zwischen Mutter und Tochter sicherlich sehr anders verlaufen war und dass dies eben der vorläufige Be­schluss in ziemlich geschönten Worten war. Aber bei Frauen war er es durchaus gewohnt, einen guten ersten Ein­druck zu hinterlassen. Und bei reifen und verheirateten Frauen erst recht – vor allem dann, wenn er sich liebevoll und höf­lichst darum bemühen wollte. Das hatte schon immer perfekt funktioniert und sodann zu ganz anderen Episoden geführt, als er sich ursprünglich überhaupt je gedacht oder erwartet hatte.
Ja – vor allem diese unglück­lich verheirateten reifen Frauen zwischen 40 und 50 waren: Da galt ja die Devise, reife Ernte ein­zu­fahren, wenn er darauf aus gewesen wäre. Früher – ja, durch­aus, warum nicht, gegenseitig unverbindlichen Spaß genießen, wo die Frau wahrlich aus sich heraus ging und das alles sich verwirk­lichen ließ, was der längst ermü­dete Ehe­mann daheim verschlief oder durch mangelndes Interesse sich und auch ihr vorenthielt.

»In Ordnung!«, lachte Richard mit einem tiefen Grinsen, dessen Grund sie nicht erahnen konnte, und küsste sie sanft ganz besonders sanft auf die Wange, um dann mit einer nas­sen Spur seiner Zunge und Lippen weiter auf ihrem Körper abzu­tau­chen.
»… aber nur dann, wenn ich dich jetzt endlich so richtig durch­ficken kann, mein Schatz !«

Es war ein schlechter Tag, ein sehr schlechter, wie er eini­ge Sekun­den später entdecken musste, weil er die dezenten früheren Abwehr­hinweise von Emilia nicht hatte hören oder aber als solche nicht hatte verstehen wollen. Dass sie heute erstmals seit langem auch nicht in der Stimmung war, konnte er durchaus nachvollziehen. Dennoch hoffte Richard ja darauf, dass seine Zungenfertig­keit sie wie so oft langsam über­reden und dann in Stimmung bringen würde. Aber …
JA, sie hatte ihn doch gewarnt, dass es heute nicht so recht möglich wäre und dass es ihr nicht gut ging, Kopfweh und ein wenig Übel­keit damit andeutend. Und Richard hatte all dies als Nachwirkung des Ärgernisses vom Meeting inter­pretiert und nicht als jenes Zeichen, dass sie trotz seiner inten­sivsten Besamungsversuche – Chemie sei Dank – nicht schwanger ge­wor­den war.
Zum Glück wohl auf der einen Seite – denn dafür waren die bei­den sicher noch nicht reif, auch wenn es nicht die be­rühmte Ka­tastrophe für sie bedeutet hätte. Viel besser war es natürlich, sich Zeit zu lassen, das Studium abschließen, einen guten Job wählen, viel­leicht sogar in eine andere Stadt ziehen, wenn es sich so ergab: Dann wäre vor allem Emilia auch weit weg von dem potentiellen Ein­flussbereich ihrer Eltern und bei ihm schien sich die Möglichkeit einer Professur bereits anderswo anzubieten.
Richard versuchte zwar dezent, seine Freundin in jene Richtung hin aufzumuntern, sich verwöhnen zu lassen, wes­we­gen er ja vorerst heimlich im Sexshop die entsprechenden Besorgungen vorgenommen hatte. Aber selbst falls Emilia es verstanden hätte, was er damit mein­te, sie hätte die Lust, die Geilheit und die dafür wohl erneut nötige Überwindung kei­nesfalls aufbringen können. Nicht heute – da war sie ein­fach nicht in der inneren und notwendigen Stimmung. Und nicht nach die­sen Begegnungen und nicht nach den »Auf­lagen« der Familie, die sie ihrem Freund ja nicht einmal in Form von Andeu­tun­gen näher ge­bracht hatte.
Die junge Frau lächelte ein wenig verschmitzt und glücklich, in seinen Armen lie­gend, ohne dass sie diesmal Sex gehabt hatten, sich aber hielten, sanft küssten und ein­fach auf andere Art und Weise zeigten, wie sehr sie einander liebten.

Im Minimum müsste er ein Eheversprechen ablegen, war die letztlich lächerlich anmutende Bedingung gewesen, auf dass sie nicht aus dem Kreis der Familie ausgestoßen werden sollte. Wie verrückt und antiquiert und sinnlos war denn solch eine Drohung. Was hatte sich denn der Herr Pastor da­bei wohl gedacht, passte sie die Re­de­wen­dung nun auch immer mehr dem Jargon ihres Freundes an, wenn dieser über ihren Vater sprach. Und ja, das fühlte sie nun auch in sich: Die Vaterrolle, die hatte der Herr Pastor wahrlich verwirkt.
Und was das Eheversprechen betraf, sie lächelte dabei direkt ein wenig schmutzig, wo sie doch wusste, was Richard wohl schon seit geraumer Zeit vorhatte, bei ihr zu wie­der­holen, wofür sie erneut noch nicht bereit gewesen war. Was sprach denn in dem Sinn gegen eine Verlobung, hatte sie sich schon eine Strategie mitsamt Schlachtplan zurecht ge­legt. Und sie würde ihm diesmal dafür ein gar besonderes Ge­schenk – und einen ganz besonderen Ring[muskel] – anbie­ten kön­nen und vielleicht sogar wollen. So wie sie jetzt wie­der neugierig ge­worden war, mehr zu er­fah­ren und expe­ri­men­tieren, was Lust und ge­meinsamen Spaß förderte. Und dass Richard zu Mittag irgend­etwas getan hat­te, was ihn ganz besonders in­nerlich aufwühlte, war ihr schon bewusst.
Diesbezügich kannte sie ihn be­reits lange genug – aber sie ahnte zu dem Zeitpunkt noch sehr wenig, dass ihr Verfüh­rungs­geschenk für die angedachte Verlobung mit sei­nen gei­len Ideen doch sehr kompatibel war …

* * * * * * *

Richard schlief sehr unruhig.
Weniger war es wohl der Grund, dass er heute enthaltsam hatte ins Bett gehen müs­sen und zum ersten Mal seit sie zusammen waren neben ihr ein­schlief, ohne dass sie Sex gehabt hatten. JA – sie hatte die Regel, stimmt. Und JA, er glaubte ihr sehr wohl, dass die heutigen Umstände ihr es nicht leicht machten, sich auf an­dere Art und Weise ver­wöhnen zu lassen oder ihm hin­zu­geben. Das letzte Mal hatte sie ihn zumindest oral verwöhnt, Regel hin, Regel her … und dafür hatte sie heute nach dem elterlichen Er­lebnis keine Lust mehr verspürt.
Außerdem hatte sie wirklich starke Kopfschmerzen und ein eher hef­tiges Ziehen in ihrer Unterleibsgegend. Das waren wohl auch die Aus­wirkungen der Pille – ihre Periode kam re­gel­mäßiger, war aber die ersten beiden Tage umso intensiver und mit wahrlich viel Blut­ver­lust verbunden. Dass sie sich unter solchen Umständen nicht danach fühlte, auch noch Sex zu haben, war allerdings nachvollziehbar.
Auch das war für Richard verständlich, selbst wenn es in ihm nagte. Und überhaupt waren wohl all diese grotesken Situationen des heutigen Tages der Grund dafür, dass er einen sehr intensiven und voll­kommen verrückten Traum er­lebte, an den er sich sogar im Detail erinnern konnte, wie er erwachte. Alleine das geschah selten genug – denn meistens waren es nur einzelnen verschwommene Szenen.
Diesmal aber war es eine wahre Episode! Und was für eine noch dazu, wunderte er sich, wie man denn überhaupt mit solch einem Prügel zwischen den Beinen hatte schlafen kön­nen…

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